Nicht weiter im Trüben fischen – CDU fordert Klarheit in der Kläranlage Timmendorfer Strand

  • CDU lädt den ZVO zur Sitzung des Fachausschusses ein, um den Ursachen der
    Geruchsbelästigung auf den Grund zu gehen
  • Gegenmaßnahmen sind in Sicht

Timmendorfer Strand, 24.11.18 – Seit Jahren sind die Geruchsbelästigungen im Umfeld der Timmendorfer Kläranlage mehr als unangenehm. „Die umliegenden gemeindlich und gewerblich genutzten Grundstücke sind phasenweise massiv betroffen…

Für die angrenzende Wohnbebauung, auch mit touristischer Nutzung ist dies inzwischen mehr als ein großes Ärgernis,“ so CDU-Ortsvorsitzender Christian Freitag.

Zur Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Verkehr am 12.11.2018
wurde nun auf Bestreben der CDU der Zweckverband Ostholstein (ZVO) als Betreiber der Kläranlage eingeladen. Ziel war eine Erläuterung der Ursachen für die phasenweise auftretenden erheblichen Geruchsbelästigungen.
„Auslöser für die Geruchsbildungen ist das Zutage treten von großen, unterirdischen Abwasserströmen von insgesamt ca. 2,5 Mio. m³ und die oberirdische Abwasserbehandlung auf dem Betriebsgelände der Kläranlage“, erläutert die Umweltexpertin der CDU Gudula Bauer die Ausführungen des ZVO.
Ca. 1,5 Mio. m³ Abwasser erreichen jährlich per Druckrohrleitung aus dem
Einzugsgebiet Scharbeutz, Haffkrug, Gleschendorf, Pönitz, Sierksdorf, Süsel,
Bujendorf, Häven und Warnsdorf die Kläranlage. Timmendorfer Strand kommt somit in den „sinnlichen Genuss“ der ortsfremden Abwässer. Denn die erste Grobreinigung dieser ortsfremden Abwässer erfolgt in der oberirdischen, mechanischen Reinigung mit entsprechender Freisetzung von Geruchsemissionen. Anschließend erfolgt eine unterirdische Weiterleitung des vorgereinigten Abwassers in die Kläranlage Ratekau.

Noch ca. 1 Mio. m³ Abwasser werden auf dem Gelände der Kläranlage zur biologisch-chemischen Reinigung in offene, nicht abgedeckte Becken geleitet.
Dieses ist der zweite Entstehungsort von Geruchsemmissionen auf dem Gelände.
„Eine mögliche Abdeckung der Becken zur Vermeidung von Geruchsemmissionen ist bisher seitens des ZVO leider nicht geplant,“ führt Gudula Bauer weiter aus. Es soll erst der Erfolg diverser, bereits 2018 erfolgter Maßnahmen zur Minderung der Geruchsemissionen und der weiteren eingeleiteten Maßnahmen für 2019 abgewartet werden.

Im Rechengebäude des Klärwerks, in der die Grobreinigung erfolgt, wird 2019 u.a. die mehr als veraltete, aus den 1970-iger Jahre stammende Luftfiltereinheit erneuert. Hier hofft man auf eine erhebliche Reduzierung der Geruchsemissionen. Die Gesamtinvestitionen liegen bei 210.000 €.
Durch den ZVO erfolgt eine Eigenüberwachung per Datenlogger zur Feststellung,
wie oft es jährlich noch nach Umsetzung der Maßnahmen zu störenden Geruchsemmissionen kommt. „Hier können aber auch seitens der Gemeinde zur
Beurteilung der Geruchsimmissionen entsprechende Messungen eingefordert
werden,“ heißt es von der CDU.

Langfristig gesehen soll nach Darstellung des ZVO der große, ortsfremde
Abwasserstrom durch eine Netzumstrukturierung direkt der Kläranlage Ratekau
zugeführt werden. 2014 haben die Planungen hierzu begonnen und sollen in 10 – 15 Jahren abgeschlossen sein. Dann kann endlich auch wieder in der Umgebung des Klärwerkes tief durchgeatmet werden.

Aussender: Christian Freitag, CDU Timmendorfer-Strand
Redaktion: Torben Gösch