In seiner Rede zu TOP 29 (Förderung der Inklusion im Sport) erklärt der sportpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen…
„Uns allen sind die Special Olympics noch in lebhafter Erinnerung. Und ich freue mich außerordentlich, das Thema Inklusion und Teilhabe mit diesem Antrag weiter in das Zentrum unserer Sport- und Sozialpolitik rücken zu können.
Unter dem Motto ‚Gemeinsam stark‘ standen die Special Olympics für Emotionen, Spannung und Lebensfreude. Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen haben sich mit Begeisterung und Ehrgeiz dem sportlichen Wettkampf gestellt, wofür wir ihnen unseren Respekt gezollt haben. Mit ihrem Einsatz haben sie mir die ursprüngliche Form des Sports vor Au-gen geführt. Sport ist und bleibt Lebensfreude, Ehrgeiz, Tatendrang und vor allem auch Durchsetzungsvermögen.
Unvergesslich für mich meine Gänsehaut, die ich auf der Eröffnungsfeier beim Verlesen des olympischen Eides bekommen habe:
„Im Namen aller Athleten/Kampfrichter/Trainer verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei die gültigen Regeln respektieren und diese im Sinne des Fair-Plays einhalten. Wir alle verpflichten uns zum Sport ohne Doping und Betrug. Wir tun dies zum Ruhm des Sports, für die Ehre unserer Mannschaften und für die Achtung der grundsätzlichen Prinzipien der Olympischen Bewegung.“
Der Olympische Geist, er hatte mich wahrlich gefesselt!
Was mich im Laufe des Turniers sehr bewegt hat, war ein junger Sportler, der an einem Schwimmwettkampf teilgenommen hat. Ich hatte dabei die große Ehre, die Siegerehrung vorzunehmen. Und auch, wenn die Geschichte dieses jungen Sportlers nicht mit einer Gold-, Silber- oder Bronzemedaille geendet hat, sondern ‚nur‘ zu einer Medaille für die Teilnahme an den Spielen, so hat sein Gesicht trotz allem gestrahlt, als ich ihm die Medaille über-reicht habe, ganz so als hätte er Gold erhalten. Dabei sein ist alles. Darum ging es bei den Special Olympics. Mitleid, Kommerz, nichts davon hat bei dieser Veranstaltung seinen Niederschlag gefunden. Einzig der Sport in seiner Verbindung mit den Einschränkungen der Sportler.
Und so freue ich mich außerordentlich, im Nachgang dieser Veranstaltung den Schwung aufzugreifen und bereits vor der vereinbarten Evaluation durch den Landessportverband hier weiter anzusetzen. Mit diesem Antrag werden wir den Landtag gemeinsam mit dem Landessportverband, den Behindertenverbänden sowie dem Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen bitten, ein Symposium abzuhalten, das maßgeblich für eine Verbesserung der Teilhabe von Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen im Bereich Sport beitragen wird. Überdies bin ich stolz, an-kündigen zu dürfen, dass unser Land einen Preis für das innovativste Inklusionsprojekt im Sport ausloben wird, an dem sich unsere schleswig-holsteinischen Sportvereine, Behindertenverbände und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen beteiligen können.
Für uns Freie Demokraten ist es wichtig, dass Inklusion als Thema eine Selbstverständlichkeit ist. Dies gilt nicht nur für den Alltag dieser Personengruppe, der nicht selten noch heute mit Problemen wie dem Zugang zu Bushaltestellen oder öffentlichen Gebäuden zu kämpfen hat, sondern ins-besondere für den Sport. Sport hat eine große integrative Kraft in der Gesellschaft. Die FDP unterstützt dabei jede Initiative, die diese Kraft in den Faktor Inklusion übernimmt. Die Eröffnung und Ausdehnung der Trainings-möglichkeiten, der erleichterte Zugang zu Sportstätten und die Darstellung eines umfassenden Sportangebotes für Menschen mit Behinderungen sind unsere erklärten Ziele. Diesem Anspruch haben wir uns verschrieben, diesem Anspruch werden wir erfüllen.“
Aussender: Eva Grimminger, FDP- Fraktion Schleswig-Holstein
Redaktion: Torben Gösch