Bildungsministerin Karin Prien besorgt über Entwicklung beim Thema Gewalt gegen Lehrkräfte: „Wir müssen die Kultur des Schweigens brechen“

KIEL, 03.05.18 – Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien will künftig entschlossen gegen alle Formen von Gewalt an Schule vorgehen…

„Die Aussagen der befragten Lehrerinnen und Lehrer in der jüngsten Studie sind unabhängig von den Zahlen im Einzelnen erschreckend. Grundsätzlich ist Gewalt an Schulen nicht hinnehmbar egal ob verbal oder physisch. Guter Unterricht und erfolgreiches Lernen können nur in einem Umfeld gedeihen, in dem alle Beteiligten respektvoll miteinander umgehen“, sagte sie heute (3. Mai) in Kiel und sie betonte, dass dieses Thema auch eine verstärkte  Einbindung der Elternschaft erfordere. „Wir haben es mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun. Da sind auch die Eltern in der Verantwortung, ihren Kindern respektvollen Umgang auch mit Lehrkräften zu vermitteln“, so Prien.

In Schleswig-Holstein habe man das Thema „Gewalt an Schulen“ bereits länger im Blick: „Wir müssen die Kultur des Schweigens brechen. Vom kommenden Schuljahr an sollen alle Fälle von Gewalt in Schulen in einer Datenbank erfasst werden. Wir wollen nicht nur wissen, wie oft es zu Gewalt kommt und wer davon betroffen ist, sondern auch mehr über die Hintergründe erfahren“, sagte Prien. Das entsprechende Meldeverfahren wurde erarbeitet. Es sei wichtig, den Schulen ein niedrigschwelliges Angebot zu machen, um insbesondere all die Fälle, die unterhalb von Straftatbeständen und damit außerhalb der Kriminalitätsstatistik stehen, erfassen zu können. „So erhalten wir nicht nur einen quantitativen Überblick, sondern können gemeinsam mit den Betroffenen auch angemessene Hilfsangebote entwickeln und anbieten“, sagte die Ministerin. Sie betonte, es gehe nicht um Stigmatisierung, sondern um „Normenklarheit“ und darum, „dass wir das Instrumentarium an Ordnungsmaßnahmen, das uns das Schulgesetz bietet, auch konsequent nutzen“.

Aussender: Patricia Zimnik, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch