An schleswig-holsteinischen Schulen wird das virtuelle Lehrerzimmer Realität

KIEL. Der Staatssekretär im Bildungsministerium Dirk Loßack gab heute (15. Oktober) in Kiel den offiziellen Startschuss für die Einführung des virtuellen Lehrerzimmers an schleswig-holsteinischen Schulen. Er sagte: „Die digitalen Techniken eröffnen auch den Lehrkräften und den Schulen neue Möglichkeiten des Austausches.“

Ein Beispiel dafür sei die Kommunikationsplattform SchulCommSy, die ab sofort als standardisierte Landeslösung für Schulen und Institutionen aus dem Bildungsbereich in Schleswig-Holstein zur Verfügung steht.

In den virtuellen Lehrerzimmern können Lehrkräfte zum Beispiel ihre schulinterne Kommunikation durchführen, Materialien austauschen oder fächerübergreifenden Unterricht planen. Derzeit sind 10963 Personen in 1463 „Arbeitsräumen“ von Schul-CommSy vernetzt. „Das ist ein aktiver Beitrag zur Arbeitserleichterung für die Lehrkräfte und zur Qualitätsverbesserung von Schule und trotzdem sind die Belange des Datenschutzes beachtet“, betonte Loßack. In SchulCommSy würden auch personenbezogene Daten von Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern verarbeitet. Das ULD (Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein) habe deshalb die Erstellung der Nutzungsordnung, die den Anforderungen entspricht, beratend begleitet. Somit seien die gesetzlichen Anforderungen des Datenschutzes berücksichtigt.

Anders als bei der Nutzung von facebook oder WhatsApp liegen außerdem alle Daten auf deutschen Servern, es gibt eine klare Struktur und die Kommunikation wird stets moderiert.

CommSy (Community System) ist ein webbasiertes System zur Unterstützung von vernetzter Projektarbeit und wurde als Open Source konzipiert. Nachdem immer mehr Schulen den Wunsch nach einer digitalen Arbeitsplattform geäußert hatten, hatte das IQSH verschiedene Lösungen aus den Bereichen Lernmanagement-Systeme und Informations- und Kommunikationsmanagement gesichtet. Dabei setzte sich SchulCommSy durch. Das von Hamburger Informatikstudenten entwickelte System zeichnet sich unter anderem durch eine nutzerfreundliche Bedienung, orts- und zeitungebundenen Zugriff über das Internet, geringen administrativen Aufwand für die Schulen und eine professionelle Betreuung durch einen Dienstleister aus.

Das Herzstück von CommSy bilden die virtuellen „Räume“ zur Unterstützung von Kommunikation und Koordination in geschlossenen Arbeitsgruppen. Diese Räume – zum Beispiel das virtuelle Lehrerzimmer aber auch Klassengruppen – bieten Mitglie-dern Möglichkeiten zur Präsentation sowie zum Austausch und zur Sicherung von Arbeitsergebnissen. So können Informationen und Termine geteilt, Materialien zur Verfügung gestellt und Fragen ausgetauscht werden.

Das IQSH unterstützt die Schulen bei der Einführung von SchulCommSy. Neben der telefonischen Beratung zu grundlegenden Aspekten des Einsatzes von Schul-CommSy, können die Schulen auch eine Vor-Ort-Beratung anfragen. In dieser Bera-tung wird gemeinsam mit dem Schulleitungsteam ermittelt, wie Schulen Ihre Kommu-nikationsprozesse in SchulCommSy am besten abbilden können. Schulen, die SchulCommSy nutzen möchten, geben dafür ein Ticket über das IQSH-Helpdesk (http://helpdesk.lernnetz.de) auf.

Aussender: Patricia Zimnik, Ministerium für Schule und Berufsbildung (SH)
Redaktion: TG