Badegewässer-qualität sehr gut – aktuelle Proben bestätigen positiven EU-Bericht

KIEL. Am 1. Juni startet in Schleswig-Holstein die Badesaison 2015 offiziell. Die Badegewässer befinden sich an Nord- und Ostsee und an Seen und Flüssen des Landes. Die große Mehrheit aller in den vergangenen Tagen getesteter Badegewässer Schleswig-Holsteins präsentiert sich in Bestform.

Die Qualität ist wieder sehr gut, aktuell sind keine Grenzwertüberschreitungen gemeldet. Von den zum Saisonbeginn bisher vorliegenden 238 aktuellen Messergebnissen waren sogar mehr als 96 % (229 Proben) unter dem strengen EU-Richtwert, so das aktuelle Ergebnis. „Damit steht den Badefreuden nichts im Weg“ erklärte Gesundheitsministerin Kristin Alheit. „Die gute Qualität unserer Badegewässer trägt entscheidend zur Attraktivität Schleswig-Holsteins bei Einheimischen und Touristen bei. Diesen Wert erkennen auch viele Kommunen vor Ort und engagieren sich vorbildlich für saubere Badegewässer und ein gesundes Baden“. Die Messergebnisse bestätigen die sehr gute Badegewässerqualität der vorangegangenen Badesaison, zu der die EU-Kommission in der Vorwoche ihren Bericht veröffentlicht hatte.

Zur diesjährigen Badesaison können Interessierte im erneuerten Internetauftritt des Landes unter www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de die aktuellen Messwerte der einzelnen Badestellen einsehen, sofern diese von den Behörden vor Ort bereits gemeldet wurden. In einem automatisierten Verfahren erscheinen weitere erfasste Werte in den kommenden Tagen online und werden während der Saison entsprechend aktualisiert.

Unter „Aktuelle Situation der Badegewässer“ erhalten Nutzerinnen und Nutzer den aktuellen Überblick über die Meldungen zu allen Badegewässern in Schleswig-Holstein. Hintergründe und detaillierte Informationen rund um die Badegewässer sind unter „Allgemeine Informationen zu den Badegewässern“ eingestellt.

Über die Badestellenliste oder Badestellensuche können Sie auf kurzem Weg ausführliche Informationen mit Kartenmaterial und Messergebnissen (sofern gemeldet) zu jedem einzelnen Badegewässer aufrufen. Neu ist die interaktive Kartendarstellung der Badegewässer, von der aus die Nutzerinnen und Nutzer ebenfalls zu den einzelnen Badestellen-Informationen gelangen.

Verantwortlich für die Überwachung der Badegewässerqualität und der Maßnahmen vor Ort sind die Behörden der Kreise und kreisfreien Städte in Abstimmung mit den Gemeinden und weiteren Akteuren. Die Badegewässer werden bis 15. September regelmäßig von den zuständigen kommunalen Gesundheitsbehörden überwacht und beprobt. Die Beprobung ist eine wichtige Grundlage für den vorsorgenden Gesundheitsschutz der Badegäste. Eine zweite Säule stellen die erarbeiteten Badegewässerprofile dar, in denen potentielle Verschmutzungsquellen erfasst und bewertet sind. Diese bilden nicht nur die Grundlage für eine Gefährdungsabschätzung bei besonderen Situationen wie z. B. Starkregen mit Eintrag von Verschmutzungen, sondern auch für weitere Maßnahmen der Gewässerbewirtschaftung mit dem Ziel, die Badegewässerqualität weiter zu verbessern und nachhaltig auf hohem Niveau zu halten. Daher werden die Badegewässerprofile regelmäßig überarbeitet und aktualisiert und ebenfalls im Internet veröffentlicht.

Die Untersuchungsergebnisse der Jahre 2011 bis 2014 sind die Grundlage für die Einstufung der Badegewässer des in der vergangenen Woche veröffentlichten EU-Berichtes. Die überwiegende Zahl, nämlich 315 der insgesamt 331 schleswig-holsteinischen Badegewässer erfüllte danach vorbildlich die strengen EU-Normen und wies eine hohe Qualität auf, davon 281 Badegewässer mit der Einstufung „ausgezeichnet“. 9 Badegewässer waren dabei von ausreichender und vier von mangelhafter Qualität. Drei Badegewässer waren nicht zu bewerten, da auf Grund entweder ihrer Neueinrichtung oder umfangreicher Sanierungsmaßnahmen noch keine ausreichende Zahl an Überwachungsdaten vorlag. Bei den vier für die Vergangenheit (2011 – 2014) mit mangelhaft bewerteten Badegewässern wurden zwischenzeitlich Maßnahmen am Badegewässer und in seinem Einzugsgebiet durchgeführt oder eingeleitet, um Verschmutzungsquellen zu beseitigen oder die Verschmutzung zu minimieren. Derzeit sind diese vier – Schlei Goetheby; Fuesing, Winningmay; Schleswig Netzetrockenplatz und Schlüttsiel, Nordsee geschlossen. Sofern eine erfolgreiche Überprüfung nach Abschluss der Maßnahmen erfolgt, können sie wieder zum Baden freigegeben werden.

Bei aller Freude am Baden in den natürlichen Gewässern sollten Badende sich bewusst sein, dass die Badegewässer freie Gewässer sind, in denen immer wieder natürliche Risiken vorhanden sein können wie zum Beispiel Auftreten starker Strömungen oder vermehrtes Vorkommen von z.B. Zerkarien oder Blaualgen. Letztere können in ihrer Entstehung durch menschliche Einflüsse (z.B. Düngung) verstärkt werden. Derartige Entwicklungen sind meist nicht vorhersehbar oder ändern sich sehr rasch. Die Überwachungsbehörden informieren die Badegäste durch Hinweise vor Ort. Badegäste sollten sich ebenfalls ihrer Eigenverantwortung zur eigenen Sicherheit bewusst sein und an die bekannten Baderegeln halten. Behördlich zuständig für Badesicherheit sind nach einer Verordnung des Innenministeriums (2008) die örtlichen Ordnungsbehörden. Zu den Baderegeln gehört, nicht überhitzt oder mit vollem Bauch ins kalte Wasser zu gehen oder in unbekannte Gewässer zu springen. Bitte nutzen Sie nur die ausgewiesenen und überwachten Badestellen zum Baden und beachten Sie die Warnungen der Badeaufsicht z.B. vor Strömungen.

Aussender: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung (SH), Christian Kohl
Redaktion: TG / Hallo-Holstein