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Alkoholindustrie ködert Jugend über Social Media – Zeitpunkt der Postings oft eng an bestimmte Sportereignisse geknüpft

Sydney – Bier- und andere Alkoholhersteller stellen in sozialen Medien immer öfter das Trinken als einen zentralen Bestandteil des passiven Sportvergnügens dar, wie eine australische Studie des Royal Melbourne Institute of Technology http://rmit.edu.au zeigt.Foto: pixelio.de/D. Meiner

Konsum als „normal“ darstellen

Den Experten nach spielt das Social Web eine Schlüsselrolle beim Anpreisen von Alkohol, indem es der Alkoholindustrie die Möglichkeit gibt, Millionen von Konsumenten zu erreichen und dabei vor allem gezielt auf die heranwachsenden Konsumenten als Zielgruppe einzugehen. Dabei geht die Industrie ausgeklügelt vor. Der Zeitpunkt der Postings wird zumeist eng an bestimmte professionelle Sportereignisse geknüpft.

Kate Westberg, eine der Autoren der Studie, sieht das ultimative Ziel der Industrie im Social-Media-Auftritt nicht nur in der Produktwerbung, sondern vielmehr darin, die Trinkkultur mit der Sportkultur zu vereinen. Die Unternehmen versuchen dabei, den Konsum von Alkohol als normal darzustellen – als etwas, was einen integralen Bestandteil einer Sportveranstaltung darstellt, egal ob beim Zusehen, beim Feiern oder Trauern.

Mehr Jugendschutz gefordert

Sport schafft eine große Marketing-Plattform für die Alkoholindustrie – vor allem durch die gemeinschaftliche und eindringliche Natur der sozialen Medien, heißt es in der Untersuchung. Die Forscher analysierten Facebook-, Twitter- und YouTube-Content der Alkoholindustrie rund um die Australian Football Liga, der National Rugby Liga und Australian Cricket.

Die untersuchten Marken wie Carlton Draught oder Jim Beam nutzten für ihre Kampagnen alle Möglichkeiten – von einer Smartphone-App über Trivia oder Tipp-Wettbewerbe, Videos, Promo Merchandising oder den direkten Kontakt zu Celebrities. „Es gibt bezüglich des Kinderschutzes im Online-Bereich noch viel weniger Regulierungen als bei traditionellen Medien. Der Bereich schützt das Kind nicht vor schädlicher Alkoholwerbung.“

Aussender: pressetext, Christian Sec
Redaktion: TG / Hallo-Holstein