Peking – China ist es gelungen, die Krankheitshäufigkeit bei Tuberkulose mehr als zu halbieren. Die Anzahl der Erkrankungen ist von 170 pro 100.000 Einwohner auf 59 gesunken. Laut einer in The Lancet http://thelancet.com veröffentlichten Studie ist dieser Erfolg auf ausgeweitete Kontrollprogramme auf Basis der Gemeinden zurückzuführen. Laut der WHO http://who.int setzen auch andere Länder auf einen derartigen Ansatz. China gilt als einer der Hauptverursacher der TB-Pandemie. Es ist weltweit für mehr als ein Zehntel der Erkrankungen verantwortlich.
DOTS-Initiative als Erfolg
Die Erhebung zeichnet die Fortschritte Chinas zur Reduzierung dieser Belastung basierend auf der Analyse der Daten nationaler Studien für einen Zeitraum von 20 Jahren nach. Zwischen 1990 und 2000 ging die Anzahl der Erkrankungen in den Provinzen zurück, in denen das von der WHO empfohlene DOTS-Programm eingesetzt wurde, das auf einer raschen Entdeckung und Behandlung von Infizierten beruht.
Bis zum Jahr 2010 ging die Zahl der Tuberkulosefälle in der Volksrepublik um 57 Prozent zurück. Damit wurde der in dem vorangegangenen Jahrzehnt erreichte Prozentsatz verdreifacht. Die Anzahl der bekannten Erkrankungen erhöhte sich während des Einsatzes von DOTS von 15 Prozent im Jahr 2000 auf 66 Prozent im Jahr 2010.
Volksrepublik mit Vorbildwirkung
Laut dem leitenden Wissenschaftler Yu Wang vom Chinese Centre for Disease Control and Prevention http://chinacdc.cn besteht eines der Hauptziele der „Stop TB Partnership“ http://stoptb.org darin, die Tuberkulose-Prävalenz zwischen 1990 und 2015 zu halbieren. „Diese Studie ist die erste, die nachweist, dass es möglich ist, ein derartiges Ziel zu realisieren. China hat dieses Ziel fünf Jahre vor dem geplanten Datum erreicht.“
2014 wird die Weltgesundheitsversammlung http://who.int/mediacentre/events/governance/wha/en den Stand der Entwicklung überprüfen und neue Ziele festlegen. Dazu könnte eine weitere Verringerung der Tuberkulose-Erkrankungen für den Zeitraum bis 2015 gehören. WHO-Vertreter Giovanni Battista Migliori zufolge können andere Länder von China lernen.
Tuberkulose bleibt in Ländern wie Indien, Russland und vielen afrikanischen Ländern ein großes Thema. Bessere Möglichkeiten für Diagnose und Behandlung werden immer noch gebraucht. Aaron Oxley von Stop TB UK http://stoptbuk.org betonte, dass trotz vieler Erfolge immer noch jeden Tag fast 4.000 Menschen an den Folgen dieser Krankheit sterben. „Drei Mio. Fälle jedes Jahr werden nicht diagnostiziert. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Michaela Monschein
Tuberkulose: Erkrankungen gehen in China deutlich zurück (Foto: SPL)