Pjöngjang: wenig Touristen verirren sich dorthin (Foto: pixelio.de/T. Weidemann)

Nordkorea-Reise: Studenten greifen eigene Uni an – Clinch zwischen LSE und BBC bringt Kommilitonen in Gefahr

London – Die nach Nordkorea gereiste Studentengruppe der renommierten London School of Economics (LSE) http://lse.ac.uk hat nun im Zuge des Streits mit der BBC ihre eigene Hochschule heftig kritisiert. Sechs der insgesamt zehn Betroffenen werfen ihr vor, durch das Öffentlichmachen der Causa sie mehr in Gefahr gebracht zu haben als die Reise selbst. Namentlich genannt sind von den sechs nur zwei – Hoe-Yeong Loke und Mila Akimova. Im Gespräch mit pressetext bezeichnet Chrsitian Schicha, Experte für Medienethik an der Media Design Hoschule http://mediadesign.de , die Reise als „hochgradig problemtisch“. Unbeteiligte dermaßen in Gefahr zu bringen sei auch bei investigativen Recherchen nicht gerechfertigt, so Schicha.Pjöngjang: wenig Touristen verirren sich dorthin (Foto: pixelio.de/T. Weidemann)

„Studenten waren informiert“

 

In dem Brief heißt es zudem: „Als die Geschichte aufgrund der Beschwerde über den Trip in den internationalen Medien landete, wurden nicht alle von uns von der LSE konsultiert. Wir wurden gezwungen, die Vorkommnisse, von denen viele schon in den Medien kursierten, zu bezeugen.“

Ursprünglich hatte der Rektor der Hochschule, Craig Calhoun, den Sender kritisiert seine Studenten mit dem Undercover-Recherchen gefährdet zu haben und verlangte, die für Montag angesetzte Ausstrahlung auf Eis zu legen. Die BBC lehnte jedoch ab. Die Studenten, so eine Sprecherin der gegenständlichen Sendereihe „Panorma“, seien über die Mitereise von John Sweeney informiert gewesen. Dies bstätigen sie nun auch in ihrem Brief. Der Undercover-Reporter stellte sich den nordkoreanischen Behörden als LSE-Doktorand vor.

LSE fürchtet um Renommee

Die Universität selbst spricht hingegen von „Täuschung und Lüge“. Sie sei in keiner Form darüber informiert worden. Die BBC habe damit den Ruf und die Glaubwürdigkeit der LSE geschädigt. Vonseiten des Senders heißt es, die Studenten seien die Risiken klargemacht worden. Sie hätten ihre Pläne daraufhin auch ändern können.

Die politische Lage in und um Nordkorea gehört momentan zu jenen der international angespanntesten. Kriegsdrohungen und propagandistische Rhetorik sind in Pjöngjang beinahe schon Alltag (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130330004 ). Freier Journalismus ist inexistent und verboten. Dementsprechend drakonisch sind auch die verhängten Strafen

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
Pjöngjang: wenig Touristen verirren sich dorthin (Foto: pixelio.de/T. Weidemann)