Messe-Stand: Olympus auf dem Weg der Besserung (Foto: olympus.de)

Sony steckt halbe Mrd. Euro in geschwächte Olympus – Elektroriese damit größter Aktionär beim Konkurrenten

Tokio/Wien – Der japanische Elektronikkonzern Sony http://sony.com investiert 50 Mrd. Yen (500 Mio. Euro) in Olympus http://olympus.com und wird dadurch größter Anteilseigner seines taumelnden Konkurrenten. Bei der Transaktion will Sony insgesamt 11,46 Prozent der Olympus-Aktien erwerben. Dies geht aus einem Bericht Bloomberg-Bericht hervor, der sich auf eingereichte Dokumente im Tokioter Finanzministerium stützt.Messe-Stand: Olympus auf dem Weg der Besserung (Foto: olympus.de)

 

Joint Venture geplant

 

„Im momentanen Umfeld einen derartigen Schritt zu setzen, halte ich für sehr mutig“, erklärt Christian Hinterwallner von der Raiffeisenbank International http://rbinternational.com gegnüber pressetext. Da auch Sony aktuell mit Problemen zu kämpfen hat, sieht der Aktienmarktanalyst die Gefahr, mit dem Deal eine weitere Baustelle aufzumachen und den Fokus auf die eigenen Ziele zu verlieren.

Mit diesem Engagement bei Olympus hat sich Sony gegen Fujufilm und Panasonic durchgesetzt, die auch an einem derartigen Geschäft interessiert gewesen wären. Konkret sieht der Plan so aus, dass Sony im Oktober 13,1 Mio. Olympus-Papiere im Wert von 190 Mio. Euro kauft. Im Anschluss daran sollen bis Februar 2013 dann 21,3 Mio. Aktien für weitere 310 Mio. Euro den Besitzer wechseln.

Der Deal mit Olympus geht aber über eine schlichte finanzielle Beteiligung hinaus. Beide Konzerne wollen im kommenden Dezember ein Joint Venture auf die Beine stellen und sich damit verstärkt auf die Produktion von technischen Geräten für die Medizin konzentrieren. Das Geschäft mit derlei Produkten ist für Olympus mittlerweile zur wichtigsten Unternehmenssparte geworden.

Erholung an der Börse

Die Notwendigkeit einer Unterstützung von außen hat Olympus selbst verschuldet. Über Jahre hinweg hat das Unternehmen Anlageverluste von insgesamt 1,17 Mrd. Euro durch überhöhte Kaufpreise bei Übernahmen vertuscht. Die Aufdeckung des Skandals vor rund einem Jahr hatte naturgemäß enorme Auswirkungen auf die Bilanz.

Den Verantwortlichen drohen hohe Haftstrafen. Der entstandene Schaden am Kapitalfundament soll nun mit dem Einstieg von Sony abgemildert werden. Die Olympus-Aktie erholt sich allmählich. Nach einem Stand von rund 4,5 Euro Ende 2011 notiert das Papier bei Redaktionsschluss (13:50 Uhr) bei 15,34 Euro.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Sebastian Köberl
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