Herzversagen: Alltag wird zum Problem (Foto: pixelio.de, Thomas Max Müller)

Herzversagen: Patienten glauben zu ertrinken – Alltag wird in schweren Fällen zur Qual – Unwissen in Bevölkerung

London – Ein schweres Herzversagen kann dazu führen, dass sich die Lungen mit Flüssigkeit füllen. Die Betroffenen fühlen sich dann laut der British Heart Foundation (BHF) http://bhf.org.uk als würden sie ertrinken. Zu diesem Schluss kommt eine BHF-Umfrage, wonach 80 Prozent der Erwachsenen keine Vorstellung von den Auswirkungen eines Herzversagens auf das alltägliche Leben haben.Herzversagen: Alltag wird zum Problem (Foto: pixelio.de, Thomas Max Müller)

 

Erschöpfung als Folge

 

Für ein Herzversagen gibt es derzeit keine Möglichkeit der Heilung. Die Folge können extreme Erschöpfung und Atemlosigkeit sein. Experten gehen davon aus, dass die Stammzellenforschung eines Tages einen Behandlungsansatz ermöglichen könnte. Die BHF unterstützt für neue spendenfinanzierte Forschungsvorhaben derzeit eine Kampagne, wie die BBC berichtet.

Allein in Großbritannien leben über 750.000 Menschen mit einem Herzversagen. Das bedeutet, dass das Herz nicht mehr wie vorher das Blut durch den Körper transportiert. Meist wird ein Herzversagen durch einen Herzanfall ausgelöst. Patienten mit einem leichten Herzversagen können danach mit Hilfe von Medikamenten ein relativ normales Leben führen. Ein schweres Herzversagen kann zu andauernden Schmerzen und Leiden führen, da einfache Dinge wie Duschen oder Einkaufen sehr große Menge an Energie erfordern und zu Erschöpfung führen.

Frühere britische Studien legen nahe, dass rund 28 Prozent der Betroffenen als Folge einer permanenten Schädigung des Herzmuskels Probleme dabei haben, den Alltag zu bewältigen. Die Umfrage, an der 2.710 Erwachsene teilgenommen haben, legt nahe, dass mehr als drei Viertel der Befragten sich der Folgen eines schweren Herzversagens nicht bewusst sind. Mehr als ein Drittel schätzt, dass das Herz bei einem Versagen stehen bleibt und 33 Prozent gingen fälschlicherweise davon aus, dass das Herz über eine Möglichkeit zur Selbstheilung verfügt.

Morbidität steigt rasant an

Laut Mike Knapton, stellvertretender medizinischer Direktor der BHF, überleben immer mehr Menschen aufgrund der Fortschritte in der Medizin einen Herzanfall. „Menschen mit einem akuten schweren Herzversagen verfügen über eine schlechtere Prognose als bei den meisten Herzerkrankungen. Ein Herzversagen hat erhebliche Auswirkungen auf die Morbidität. Es kann neben körperlichen Behinderungen schließlich zu einem Leben im Rollstuhl oder zu Bettlägerigkeit führen.“

Die Priorität sollte dem Fachmann zufolge vor allem darin bestehen, eine Möglichkeit der Heilung zu finden. „Die menschlichen Herzzellen können sich – anders als zum Beispiel die Leberzellen – nicht regenerieren. Ziel unserer derzeit laufenden Kampagne ist es, Geld für neue Forschungsvorhaben im Bereich der regenerativen Medizin zu sammeln“, so Knapton. Es sei denkbar, dass ein Herzversagen in zehn bis 15 Jahren geheilt werden könnte.

pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Herzversagen: Alltag wird zum Problem (Foto: pixelio.de, Thomas Max Müller)