Re:fuse: Mini-Kompostgerät soll Dünger und Methan erzeugen (Foto: A. Weaver)

Automat „Re:fuse“ erzeugt Methan und Dünger – Experte bezweifelt Funktionalität und Praxistauglichkeit des Konzepts

Produkt-Designer Adam Weaver http://adamweaverdesign.com hat ein Konzept für einen „Kompostautomaten“ vorgelegt, der Familien in Entwicklungsländern unterstützen soll. „Re:fuse“ soll aus organischen Haushaltsabfällen Methan zum Kochen und Flüssigdünger herstellen. Verfahrenstechniker Konrad Soyez von der Universität Potsdam http://uni-potsdam.de bewertet das Konzept im Gespräch mit pressetext kritisch und hält es für praxisuntauglich.Re:fuse: Mini-Kompostgerät soll Dünger und Methan erzeugen (Foto: A. Weaver)

Kompakter Müllverwerter

 

„Re:fuse“ besteht aus mehreren Ebenen. Auf der Unterseite des konischen Gerätes in einem dichten Behältnis eingefüllter Abfall soll fruchtbare Bodenablagerungen bilden, die später als Dünger verwendet werden können. Das bei der Verarbeitung der organischen Stoffe anfallende Methangas steigt wiederum auf und wandert über einen Schwefel-Dioxid-Filter via Ventil in ein weiteres Gefäß mit Wasser.

Dort soll die Flüssigkeit dem Gas Kohlenstoff entziehen, bis es sich am oberen Rand des Behälters sammelt und über den natürlich entstandenen Druck schließlich über ein zweites Ventil in eine Kartusche eindringt. Diese kann laut Entwurf abgenommen und beispielsweise mit einem Gaskocher verwendet werden. „Re:fuse“ ist kompakt gestaltet und soll problemlos Platz in einer Zimmerecke finden.

Umsetzung nicht alltagstauglich

„Grundsätzlich funktioniert das Prinzip, aus organischem Abfall Methan zu gewinnen. Das wird auch schon landein, landaus praktiziert“, meint Soyez im Interview mit pressetext. Dass das von Weaver konzipierte Gerät dies jedoch einwandfrei bewerkstelligen kann, bezweifelt er.

Zudem attestiert er der Konstruktion einige weitere Probleme. So ist sie etwa schlicht zu klein, um genug Methangas für einen kleinen Haushalt zu produzieren. „Grob gerechnet kann man sagen, dass eine Familie vier Rinder bräuchte, um genügend Gas zur Verfügung zu haben“, erläutert der Forscher.

Er hält den Vorschlag, das Gerät mit einer metallenen Hülle zu fertigen, ebenso für „überzogen“ wie beide Filtereinrichtungen. Es würde ausreichen, Plastik einzusetzen, meint Soyez. Die Entfernung von Kohlenstoff und Schwefel-Dioxid ist zudem bei einem Gerät mit dieser geringen Kapazität ebenfalls unpraktisch.

Der Fachmann befürchtet, dass „Re:fuse“ aufgrund der zahlreichen kleinen Öffnungen schnell verstopfen würde und in Sachen Bedienung, Wartung und Reinigung zu kompliziert gestaltet ist. „Das Konzept ist zwar nett anzusehen, aber ich halte dieses Gerät für den Einsatz in Entwicklungsländern für unbrauchbar“, urteilt er abschließend.

Re:fuse auf Yanko Design:
http://www.yankodesign.com/2012/01/31/getting-the-most-out-of-compost/

Aussender: pressetext.redaktion, Ansprechpartner: Georg Pichler
Website: www.pressetext.com

Re:fuse: Mini-Kompostgerät soll Dünger und Methan erzeugen (Foto: A. Weaver)

 


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