Umweltstaatssekretär Rabius informiert sich über Managementplanung in Natura 2000-Gebieten – Schleswig-Holstein im Bundesvergleich weit vorn dabei

AUKRUG. Umweltstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius ist zufrieden mit dem Stand der Managementplanung für Natura 2000-Gebiete in Schleswig-Holstein. Das sagte er heute (29. September) bei einem Besuch der Boxberg-Region im Naturpark Aukrug. Es gebe bereits über 100 Managementpläne. „Damit stehen wir gerade auch im Bundesvergleich sehr gut da“, sagte Rabius. „Zudem ist unser Modell der Lokalen Aktionen eine Erfolgsgeschichte. Die lokalen Partner, also zum Beispiel Naturschützer, Jäger, Landwirte, Stiftungen oder Kommunen, planen vor Ort mit dem Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume sowie der Stiftung Naturschutz die Schutzmaßnahmen und setzen diese gemeinsam um. Das stärkt die Akzeptanz und die Effizienz des Naturschutzes“, so der Staatssekretär weiter.

Von hoher Bedeutung sei, dass die Planung nicht weit von der praktischen Arbeit abgekoppelt werde. Daher erfolgten in Schleswig-Holstein die Umsetzung vereinbarter und im Managementplan niedergelegter Maßnahmen teilweise parallel zur Planerstellung oder unmittelbar im Anschluss daran.

Rabius begrüßte, dass kürzlich auch der Managementplan für das 879 Hektar große FFH-Gebiet „Wälder im Aukrug“ und das gleichnamige, 597 Hektar große Vogelschutzgebiet fertig gestellt werden konnte.

Der Aukrug westlich von Neumünster ist eine reizvolle, reich gegliederte Landschaft mit unterschiedlichen Lebensräumen, insbesondere naturnahen Altmoränenwäldern. Er bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause, zum Beispiel Amphibien und Vögeln, und wurde daher zum Natura 2000-Gebiet.

Natura 2000 zielt als System europäischer Schutzgebiete auf die Erhaltung des reichhaltigen Naturerbes und der biologischen Vielfalt in Europa. Nahezu 28.000 Gebiete sind in den 27 Mitgliedstaaten der EU dazu ausgewiesen, die rund eine dreiviertel Million Quadratkilometer Land- und zusätzlich rund 200.000 Quadratkilometer Meeresfläche einnehmen. Damit stehen etwa 17,5 Prozent der Landfläche der EU als europäische Schutzgebiete fest. „Dies entspricht in etwa den Staatsflächen von Frankreich und Großbritannien zusammen“, erläuterte Rabius „und Schleswig-Holstein trägt mit 311 Gebieten zu diesem größten Naturschutzprojekt der Welt bei“.

Über die Meldung und Anerkennung der Gebiete durch die Europäische Kommission hinaus, dieser Prozess konnte in Schleswig-Holstein erfolgreich abgeschlossen werden, sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, die in den Schutzgebieten vorkommenden Lebensräume und Arten in einem guten Zustand zu erhalten. Nur dann sind sie auch in der Lage, ihre vielfältigen für den Menschen lebensnotwendigen Funktionen zu erfüllen, etwa die Bestäubung landwirtschaftlicher Kulturen oder die Bereitstellung sauberen Wassers.

Mehr Informationen zu Natura 2000 in Schleswig-Holstein im Internet: www.mlur.schleswig-holstein.de

C. Seyfert, C. Conrad | 
Ministerium für Landwirtschaft,
Umwelt und ländliche Räume | Kiel |