Kiel – Pressemitteilung anlässlich der Hafensicherheitskonferenz 2011
Als Folge der Ereignisse des 11. September 2001 in New York wurden zur Erhöhung der Sicherheit in der Seefahrt und in den Hafenanlagen vor terroristischen Bedrohungen internationale Regelungen beschlossen. Vor dem Hintergrund dieser Regelungen sowie ergänzender EG-Vorschriften ist im Januar 2008 das neue schleswig-holsteinische Hafensicherheitsgesetz in Kraft getreten. Insbesondere durch die Umsetzung der Vorschriften dieses Gesetzes konnte das Sicherheitsniveau in den Häfen durch eine Vielzahl von baulichen und organisatorischen Sicherheitsmaßnahmen deutlich gesteigert werden. Am 30.06.2011 fand im Kieler Polizeizentrum Eichhof nunmehr die dritte überregionale Hafensicherheitskonferenz statt. Auf Einladung der Behörde für Hafenanlagensicherheit, die in Schleswig-Holstein bei der Wasserschutzpolizei angesiedelt ist, kamen die Hafenanlagenbetreiber, die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und die Polizei zusammen und erörterten gemeinsam den erreichten Stand und die zukünftige Entwicklung des Sicherheitsniveaus in den Häfen.
Auch eine Inspektion der Europäischen Kommission war Thema der Konferenz. Die EU-Inspektoren überprüften den Fährterminal Puttgarden insbesondere im Hinblick auf die Organisation der Hafensicherheit sowie die Effektivität der Zugangs- und Ladungskontrollen. Neu war an dieser Inspektion, dass erstmalig das erweiterte Hafenumfeld unter Sicherheitsaspekten mit in die Gesamtbetrachtung einbezogen wurde. Insgesamt hat diese EU-Inspektion zu einem positiven Ergebnis geführt. Auch dieses Resultat steht für eine gut aufgestellte Sicherheitsarchitektur in den Häfen Schleswig-Holsteins.
Daneben hat das Fraunhofer Institut Bonn und das Institut für Detektionstechnologien über aktuelle Ergebnisse des Projekts VESPER berichtet. VESPER ist ein Synonym für ein Projekt zur Verbesserung der Sicherheit von Personen in der Fährschifffahrt. Die Behörde für Hafenanlagensicherheit ist beratender Partner in diesem Verbundprojekt des Bundesforschungsministeriums. Das Forschungsvorhaben widmet sich speziell der Problematik terroristischer Bedrohungen im Seetransport, wobei der Fokus auf der Fähr- und Personenschifffahrt im internationalen Verkehr liegt.
Der Dialog aller Stellen, die für die Gefahrenabwehr in den Häfen Verantwortung tragen, entspricht einer Forderung der EU-Kommission. Diese Zusammenarbeit wird in Schleswig-Holstein auf zwei Ebenen im Rahmen von Sicherheitskonferenzen durchgeführt. So werden auch künftig regionale Sicherheitskonferenzen durch die sechs schleswig-holsteinischen Wasserschutzpolizeireviere veranstaltet. Die überregionalen Konferenzen führt die Behörde für Hafenanlagensicherheit jährlich durch.
Diese dritte überregionale Konferenz, zu der etwa 100 Teilnehmer aus allen Teilen des Landes anreisten, fand eine positive Resonanz. Dem erklärten Ziel einer konstruktiven Vernetzung aller Sicherheitspartner in den Häfen ist man nach Aussage der Teilnehmer wiederum einen Schritt näher gekommen.
Landespolizeiamt Schleswig-Holstein