Von der Jury auserkoren: Erfolgreiche Vielfalt-Entdecker

Ein Jahr lang wurden Vielfalt-Entdecker gesucht – die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat fast 2.200 gefunden: Zum dritten Mal nahmen Kinder und Jugendliche am bundesweiten DBU-Schüler- und Jugendwettbewerb „Entdecke die Vielfalt!“ teil mit 101 Beiträgen zur biologischen Vielfalt. Eine hochkarätige Jury wählte nun die Sieger und Platzierten der Neun- bis Zwölfjährigen und der 13- bis 16-Jährigen aus: 20 Teams aus zehn Bundesländern. Die sechs Erstplatzierten kommen aus Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen. DBU-Generalsekretär und Juror Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde: „Es ist beeindruckend, wie facettenreich die Schüler die biologische Vielfalt beleuchten und globale Verantwortung übernehmen.“ 2011 startet der Wettbewerb in eine neue Runde. Über die Webseite www.entdecke-die-vielfalt.de können Kinder und Jugendliche ab sofort mitmachen.

Ob Bewerbungen als Einzelperson, Gruppe oder ganze Schulklasse: Die biologische Vielfalt sollte während des Wettbewerbs „unter die Lupe genommen“ werden. Auch nachhaltiges Handeln war angesagt. Es gab Preise im Gesamtwert von 20.000 Euro in den drei Kategorien „Natur erforschen“, „Global handeln“ und „Kreativ kommunizieren“. Die Bewerber errichteten beispielsweise eine Igel-Burg, stellten Apfelsaft aus Fallobst her, um mit dem Verkaufserlös brasilianische Jugendliche zu fördern, begleiteten einen Wassertropfen von der Quelle bis zur Nordsee oder produzierten ihr eigenes Hörspiel oder Musical.

 

Zu den Erstplatzierten zählen die „Naturdetektive“ der Erziehungshilfestelle Filderstadt (Baden-Württemberg). Neun Stadtkinder entdeckten den Wald für Abenteuer. In einem selbst gestalteten Bauwagen erforschten sie Besonderheiten von Tieren und Pflanzen und stoppten mit Hilfe der Polizei illegale Abfallentsorgung im Wald. Ihr Spürsinn brachte ihnen den Sieg in der Kategorie „Natur erforschen“ der Neun- bis Zwölfjährigen. Bei den 13- bis 16-Jährigen konnte in der gleichen Kategorie das Gymnasium Reutershagen (Mecklenburg-Vorpommern) die Jury überzeugen. Die Schüler halfen dabei, das Göldenitzer Moor südöstlich von Rostock für nachfolgende Generationen zu bewahren.

 

Die Schüler des Marie-Curie-Gymnasiums Dresden (Sachsen) errangen in der Kategorie „Global handeln“ der Neun- bis Zwölfjährigen den ersten Platz. Sie sammelten über mehrere Jahre rund 117.000 Euro, um in Ecuador wertvolle Regenwaldflächen zu erhalten. Geld erwirtschafteten sie 2010 durch einen Sponsorenlauf und durch den Verkaufserlös eines selbst gestalteten Kochbuches. Die „Frechen Früchtchen“, die Jugendgruppe des Schülervereins „Brasil 09“ der Waldorfschule Sorsum (Niedersachsen), konnten sich den ersten Platz in der Kategorie „Global handeln“ in der Altersgruppe 13 bis 16 Jahre sichern: Die Jury war beeindruckt, wie sich die Gruppe für den Aufbau eines öko-landwirtschaftlichen Ausbildungszentrums in Brasilien engagiert. Die Schüler sammelten mehrere tausend Kilo Falläpfel, ließen sie zu Saft pressen und erwirtschafteten Gelder für das Projekt „Fruticultura“, das brasilianischen Jugendlichen eine Arbeitsperspektive bietet. Die Platzierten der Kategorie „Global handeln“ werden vom Kooperationspartner des Wettbewerbs, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), während einer Veranstaltung in Eschborn ausgezeichnet.

 

In der Kategorie „Kreativ kommunizieren“ gewinnt bei den Neun- bis Zwölfjährigen die Klasse 4a der Grundschule Strenge (Hamburg), die ein Hörspiel über den Nutzen des Waldes geschrieben, vertont und der Öffentlichkeit präsentiert hat. Bei den älteren überzeugte das Musical-Filmprojekt „Mission Fresh Air“ (Nordrhein-Westfalen) die Jury.

 

Neben den Plätzen eins bis drei pro Kategorie und Altersgruppe, die mit je 1.000, 500 und 300 Euro ausgestattet sind, gab es in diesem Jahr auch einen Sonderpreis. Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) stiftete als Kooperationspartner eine Vielfalt-Entdecker-Reise im Wert von 3.000 Euro. Antreten darf diese die Nationalpark-Jugendgruppe „Wölfe“ aus dem Harz (Niedersachsen), die in ihrem Projekt einen Wassertropfen von der Quelle im Harz bis zur Nordsee begleitete und darüber ein Wassertagebuch verfasst hat. Die Gewinner werden in den kommenden Wochen in ihren Heimatorten ausgezeichnet.

 

DBU