Deutschland wünscht sich einen schnellen Atomausstieg Flugverbotszone über Libyen wird begrüßt Deutsche lehnen E10 ab

Die Konkret Marktforschung GmbH hat in der Zeit vom 24.03. bis zum 27.03.2011 eine repräsentative Befragung unter Internetnutzern mit 1001 Probanden zu verschiedenen tagesaktuellen Themen durchgeführt.

Deutschland wünscht sich einen schnellen Atomausstieg

 

Nach der Katastrophe in Japan wünschen sich die Deutschen einen schnellen und vorzeitigen Ausstieg aus Atomenergie. So sollen für jeden fünften Befragten die Atomkraftwerke sofort stillgelegt werden und für 3/4 der Befragten soll das letzte Atomkraftwerk innerhalb der nächsten 10 Jahre vom Netz gehen. Lediglich 6% halten an einer dauerhaften Nutzung der Atomkraft fest. Allerdings glaubt nur jeder Zweite, dass in Deutschland eine Energiesicherheit ohne Atomkraft gewährleistet werden kann.

 

Bei 2/3 der Befragten besteht generell die Bereitschaft für einen vorzeitigen Atomausstieg, höhere Energiekosten in Kauf zu nehmen. Immerhin für jeden Vierten wäre eine Erhöhung von bis zu 10% noch in Ordnung. Allerdings sagen auch 70%, dass die Bundesregierung erneuerbare Energien stärker subventionieren sollte, um deren Anteil am Energiemix zu erhöhen.

 

Insgesamt stößt das Moratorium der Bundesregierung mit 76% Zustimmung auf große Akzeptanz. Der Bundesregierung wird jedoch eine geänderte Energiepolitik nicht abgekauft. So sehen 72% der Befragten in wahltaktischen Überlegungen die Hauptursache für das Moratorium. Bei der Frage nach der Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke zeigt sich ein komplett geteiltes Bild. Je zur Hälfte werden die Atomkraftwerke als (eher) sicher und als (eher) nicht sicher beurteilt.

 

Flugverbotszone über Libyen wird begrüßt

 

Die Einrichtung der Flugverbotszone über Libyen – auch mit militärischen Mitteln – wird von 71% der Deutschen begrüßt. Jedoch würde nur jeder dritte Deutsche ein stärkeres militärisches Eingreifen von Deutschland selber in diesem Konflikt befürworten. Die Bundesregierung wurde nach Ihrer Enthaltung bei der Abstimmung der UN-Vollversammlung zum Flugverbot über Libyen zum Teil heftig aus der Presse und Opposition kritisiert. Der Vorwurf lautete, dass sich Deutschland hierdurch isoliert hätte, was aber nur von knapp jedem fünften Befragten bejaht wird. Die Frage, ob sich Deutschland durch seine Enthaltung verantwortungsvoll verhalten hat, spaltet die Nation. Während gut 1/3 der Deutschen diesem zustimmt, sagt knapp 1/3, dass Deutschland versucht, sich vor der Verantwortung zu drücken.

 

Deutsche lehnen E10 ab

 

Die Einführung des neuen Treibstoffs E10 mit einem Ethanol Anteil von bis zu 10% bewerten 73% der Deutschen als (eher) nicht gut. Diese Ablehnung spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass nur 15% bereits E10 getankt haben und auch nur 17% zukünftig E10 tanken wollen. Nachholbedarf besteht zudem noch in der Informationspolitik, da 73% sich zum Kraftstoff E10 nicht ausreichend informiert fühlen.

 

Konkret Marktforschung GmbH