Graffiti & Immobilien – Schäden an der Bausubstanz und für den Eigentümer

Die Definitionen reichen von urbaner, moderner Kunst über Beschmutzung bis hin zu schlichtem Vandalismus: Kaum eine Form der Darstellung ist so umstritten wie Graffiti. Der Einsatz an öffentlichen, dafür zugelassenen Plätzen stört die wenigsten Menschen und wird gerade von Immobilienbesitzern sogar gutgeheißen, denn so bleiben ihre Gebäude verschont. Meist jedoch halten sich die Sprayer nicht an solche städtischen Angebote und finden es viel aufregender, fremdes Eigentum zu beschmutzen. Auf den Immobilienbesitzer kommen erhebliche Nachteile bei der Vermietung zu sowie hohe Kosten für die Entfernung – die Auswirkung von Graffiti auf Immobilien ist in jedem Fall erheblich.

 

Zunächst wecken Graffitis klare Verbindungen zu Stadtvierteln, in denen niemand leben möchte. Sie haben ihren Ursprung in den ärmeren Stadtvierteln, wo sie als alternative künstlerische Ausdrucksform gelten und auch als Zeichen dafür, dass eine Gang oder eine Einzelperson das Gebiet markiert hat. Inzwischen findet man sie nahezu überall, auch an historisch wertvollen Gebäuden in der Innenstadt, und doch schrecken Graffitis an der Fassade künftige Mieter ab, die eine Immobilie besichtigen möchten. Die Auswirkung von Graffiti auf Immobilien ist vor allem psychologisch, denn der künftige Mieter macht sich Gedanken darüber, ob er dieses neue Zuhause wirklich seinen Freunden und seiner Familie zeigen möchte. Vor allem aber denkt er darüber nach, wie sicher seine neue Wohngegend wirklich ist – das Graffiti an der Fassade wirkt sich dabei nicht positiv auf seine Schlüsse aus.

 

 

Gerade für historisch wertvolle Immobilien sind Graffitis eine reelle Gefahr. Bleiben können sie natürlich nicht, denn sie mindern den ästhetischen Wert des Gebäudes und stellen auch in chemischer Hinsicht ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die schöne Fassade dar. Die Farben sind ätzende Stoffe, die sich schnell in älteres, erhaltenswertes Gestein hinein fressen, was nur dadurch verhindert werden kann, dass sie umgehend entfernt werden. Damit es gar nicht zu so einer Belastungsprobe für eine historisch wertvolle Fassade kommen muss, kann man natürlich auch vorbeugen. Es gibt inzwischen spezielle Beschichtungen für Gebäude, die farbabweisend sind und dafür sorgen, dass die Sprayer der Immobilie nichts mehr anhaben können. Dadurch erspart man sich als Immobilienbesitzer selbst unnötige Kosten und Nachteile durch die Sachbeschädigung und weiß die möglicherweise historisch wertvolle Immobilie sicher und geschützt – auch, wenn sie nicht gerade im sichersten Stadtviertel steht.

 

Gerade der Eigentümer eines beschmierten Gebäudes kann mit rechtlichen Schäden rechnen, wenn die Immobilie vermietet ist. Es gibt bereits Urteile, in denen der Eigentümer die Schmierereien auf eigene Kosten entfernen lassen musste, da es beispielsweise das ortsübliche Maß überstieg oder als Zumutung für die Bewohner angesehen wurde – auch, wenn der Nutzwert der Wohnungen durch Graffiti nicht abnimmt. Eine Anzeige bringt in solchen Fällen wenig, da die Sprayer vermutlich niemals von der Polizei gefasst werden. Nur in seltenen Einzelfällen hinterlassen sie Logos, die sich einer Sprayerbande zuordnen lassen, oder werden per Zufall geschnappt und es stellt sich heraus, wie viele Fälle von Sachbeschädigung ihnen zuzuschreiben sind.

 

Gebäudereinigung Rüppel e.K.