Sehr schwere Sturmflut an der Nordseeküste – Deutsche und dänische Behörden üben grenzüberschreitende Hilfe…

 

KIEL/ESBJERG. Dänische und deutsche Behörden üben die Koordination der gemeinsamen Hilfeleistung in der Grenzregion bei einer sehr schweren Sturmflut. Den Rahmen für die Stabsübung am 3. November 2010 geben Wetterbeobachtungen und hochgerechnete Pegelstände, die durch die Küstenschutzbehörden Kystdirektoratet (DK) und Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (DE) eingesteuert werden. Eine Vielzahl von Schadensmeldungen der Gemeinden in der Region Sydjylland und im Kreis Nordfriesland werden die Katastrophenstäbe und ihre Fachberater aus eingebundenen Behörden und Organisationen fordern. Der Übungstag wird durch eine gemeinsame Übungsleitung in Esbjerg (DK) gesteuert. Es ist geplant die Übungsteilnehmer durch Zeitsprünge vor typische Situationen vor, während und nach einem solchen Orkan zu stellen. Die Übung kommt ohne den Einsatz von Helferinnen und Helfer vor Ort aus. Die Erfolge der Rettungskräfte werden rein virtuell dargestellt und erlauben daher einen Ablauf im Zeitraffer. Für die Menschen in den „betroffenen Regionen“ wird von dieser Übung nichts zu sehen sein.

Gleichwohl werden in so einer Übung unersetzbare Erfahrungen gemacht, die von entscheidender Bedeutung für den Erfolg eines denkbaren Einsatzes sind. Um sich auf die Bewältigung einer wahren Flutsituation in enger Zusammenarbeit der nationalen Behörden und der Stellen des Nachbarlandes vorbereiten zu können, reicht es nicht aus, die Telefonnummer des Nachbarn zu kennen. Der organisatorische Ablauf, Verfahren der Erkundung, Bewertung und der Steuerung dringend erforderlicher Maßnahmen müssen – über die nationale Grenze hinweg – bekannt sein. Ganz nebenbei lernen sich die Menschen in beiden Ländern kennen, wenden die englische Sprache an und erleben die Herausforderungen, die ein solcher Einsatz mit sich bringen würde. Diese Übung wird sicherstellen, dass unverzüglich geholfen werden könnte.

Die für die Koordination des Katastrophenschutzes in Dänemark zuständige Polizei wird in Esbjerg eine Kommandozentrale errichten. Die deutschen Behörden werden Führungsstäbe in Husum und Kiel einrichten und auch das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ) in Bonn wird in die Übung einbezogen. In Dänemark und Deutschland werden auf diese Weise zusammen rund 210 Katastrophenschutzkräfte von Behörden und Organisationen mitwirken.

In Deutschland:

* Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein, Führungsstab Katastrophenschutz im Gemeinsamen Lage- und Führungszentrum, Kiel

* Landesbetrieb Küstenschutz, Nationalpark, Meeresschutz, Hydrologische Beratungsstelle, Husum

* Kreis Nordfriesland, Führungsstab Katastrophenschutz, Husum

* Vertreter weiterer Behörden und Organisationen

In Dänemark:

* Polizei: Syd- og Sønderjyllands Politi

* Katastrophenschutz: Beredskabsstyrelsen Sydjylland

* Armee (Heimatschutz): Totalforsvarsregion Fyn, Syd- og Sønderjylland.

* Gemeinden Esbjerg, Varde, Fanø, Vejen, Haderslev, Aabenraa, Sønderborg, Tondern

* Küstenschutzverwaltung: Kystdirektoratet

* Verkehrsträger: Banedanmark, DSB und Arriva

* Energieversorger: Sydenergi.

* Feuerwehr und Rettungsdienst: Falcks Redningskorps.

* Staatlicher Gesundheitsdienst: Embedslægerne i Region Syddanmark.

* Rettungsleitstelle: Akut Medicinsk Koordinationscenter.

* Straßenmeisterei: Vejdirektoratet, Vejcenter Syddanmark.

* Rundfunkanstalt: DR P4 Syd.

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