Große Freude in Lübeck: Gleich zwei Preise wurden heute in Berlin an Forscher aus der Hansestadt verliehen. Zum einen will eine Gruppe um Dr. Ulf Steller von der Euroimmun AG zur schnelleren Diagnose gefährlicher Krankheitserreger ein komplettes Labor auf wenigen Quadratzentimetern Chiptechnologie entwickeln. Zum anderen arbeiten Mediziner um Prof. Dr. Hans H. Sievers und Dr. Michael Schaftschwerdt der Klinik für Herz und thorakale Gefäßchirurgie des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein an einem elastischen Ersatz für die geschädigte Hauptschlagader zur Vermeidung von Folgeerkrankungen des Herzens. Den Projekten stehen für die weitere Entwicklung nun Fördermittel in Höhe von 1,8 Millonen Euro zur Verfügung.
Wissenschaftsminister Jost de Jager gratulierte den Preisträgern und würdigte ihre Erfolge auch als Qualitätssiegel für den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein: „Die Preise bestätigt uns einmal mehr in unserer Strategie, Wissenschaft und Wirtschaft eng miteinander zu verknüpfen.“ Der Forschungsstandort Lübeck gehöre insbesondere in der Medizintechnik national und international zu den besten Adressen, so de Jager weiter: „Mit Lübeck haben wir einen starken Motor für das länderübergreifende Cluster Life Science Nord und für die Medizintechnik in Deutschland.“
Bereits seit 12 Jahren wird der Preis an herausragende Projekte in der modernen Medizin verliehen. Wissenschaftler und Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg stehen dabei mit bisher zehn Auszeichnungen regelmäßig unter den Gewinnern. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Mit rund 500 Unternehmen der Medizintechnik und Biotechnologie, zwei Universitätskliniken, neun Universitäten und Fachhochschulen und einer Reihe von außeruniversitären Forschungseinrichtungen, darunter auch Fraunhofer und Max-Planck, bietet die Life Science Nord Region Schleswig-Holstein und Hamburg ein erhebliches Potenzial für die Entwicklung von neuen, wegweisenden Produkten für die Medizintechnik.
Preisträger aus Schleswig-Holstein und Hamburg seit 2003…
Innovationswettbewerb 2009:
Prof. Dr. Burkhard Brandt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Tumorbiologie (Entwicklung von Nanoangeln zur gezielten Suche und Entfernung von Krebszellen im Blut)
Innovationswettbewerb 2008:
Prof. Dr. Thorsten M. Buzug, Institut für Medizintechnik, Universität zu Lübeck (Entwicklung eines tragbaren Magnetic-Particle-Imaging Scanners)
Innovationswettbewerb 2007:
Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg Müller, Institut für Mikrosystemtechnik, Technische Universität Hamburg-Harburg (Neues Diagnose- und Therapiesystem für das Mittelohr)
PD Dr. Klaus Seide, Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg zusammen mit Prof. Dr. Jörg Müller, TU HH, litos, Hamburg und TiJet, Kiel (Mikroelektronik in Implantaten überwacht die Heilung von Knochenbrüchen
Innovationswettbewerb 2006:
Eppendorf AG, Sven Bülow (Genotypisches Diagnoseverfahren zur schnellen Keim- und Resistenztestung)
Dipl.-Phys. Ralf Brinkmann, Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH (Behandlung für die Netzhaut: Optoakustik macht Laser-Photokoagulationen sicherer)
Innovationswettbewerb 2005:
PD Dr. Klaus Seide, Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg (Entwicklung eines Mikrochips zur Heilung von beschädigtem Rückenmark)
Prof. Dr. Burkhard Brandt, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Tumorbiologie (Metastasen früher erkennen)
Innovationswettbewerb 2004:
Dipl.-Phys. Ralf Brinkmann, Medizinisches Laserzentrum Lübeck GmbH (Kontrolle für schonende Netzhaut-Therapie)
Innovationswettbewerb 2003:
PD Dr. Klaus Seide, Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg (Intelligenter Fixateur externe)
Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Verkehr
Düsternbrooker Weg 94, 24105 Kiel