Castor rollt von Gorleben nach Berlin…

Atomkraftgegner schicken mit täuschend-echtem Atomtransport „Atommüll zurück an Absender“:

Unter dem Motto „Atommüll: Zurück an Absender“ sind heute 350 Atomkraftgegner mit einer täuschend echten Castor samt 40-Tonnen-Lastwagen von Gorleben ins Berliner Regierungsviertel aufgebrochen. Zuvor wurde der Castor vor dem Brennelemente-Zwischenlager mit „Atommüllfässern“ beladen und mit einem Demonstrationszug nach Gorleben begleitet. Dabei bewegte sich der Castor auf der Transportstrecke des für Anfang November geplanten „echten“ Castor-Transports – nur in entgegengesetzter Richtung. Morgen werden Atomkraftgegner den Castor von der Berliner Vattenfall-Zentrale bis zum Bundestag bringen. Am Nachmittag berät dort der Umweltausschuss über die Änderung des Atomgesetzes. Mit der Aktion protestieren das Kampagnennetzwerk Campact, die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg und die Initiative contrAtom gegen den Atom-Deal mit den Stromkonzernen.

„Der Salzstock Gorleben ist als Atommülllager völlig ungeeignet. Deshalb beladen wir heute einen „Castor-Transport“ mit „Atommüll“ und schicken ihn zurück an den Absender nach Berlin“, sagte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. „Dort will die Regierung den Bundestag diese Woche längere Laufzeiten für Atomkraftwerke beschließen lassen, wodurch noch einmal tausende Tonnen zusätzlicher Atommüll entstehen würden – obwohl die Endlagerung nach wie vor völlig ungeklärt ist.“

„Die Standortentscheidung in den Siebzigerjahren war nie geologisch begründet, Gorleben wurde alternativlos und willkürlich politisch ausgewählt. Hört sofort damit auf, Atommüll zu produzieren, ihr könnt mit dem vorhandenen schon jetzt nicht umgehen!“ so die Botschaft von Kerstin Rudek, Vorsitzende der Bürgerinitiative Umweltschutz, an den Deutschen Bundestag.

„Wir fordern den sofortigen Stopp der gefährlichen Atomenergienutzung. Die Mehrheit der Bundesbürger ist gegen den Weiterbetrieb der AKWs – und das wird sich am 06. November auch in Dannenberg eindrucksvoll zeigen“, sagte Jan Becker von contrAtom.

ots