Neu-Delhi (pte/28.09.2011/11:00) Die indische Telekom-Regulierungsbehörde Telecom Regulatory Authority of India (Trai) http://www.trai.gov.in will die eigene Bevölkerung vor der zunehmenden Bombardierung mit  Werbe-SMS schützen. Um die tagtägliche Flut an kommerziellen  Handybotschaften einzudämmen, wurde nun sogar ein neues Höchstlimit an  Textnachrichten festgelegt. Demnach dürfen ab sofort pro SIM-Karte und  Tag nur noch maximal 100 SMS verschickt werden. Mit der drastischen  Maßnahme reagiert die Behörde auf den wachsenden Unmut innerhalb der  indischen Mobilfunknutzer, für die die nervenden Nachrichten zu einer  massiven Belästigung geworden sind.
    „Werbung auf dem Handy wird die  weltweite Marketing-Landschaft in Zukunft deutlich stärker prägen als  bisher“, stellt Niels Wettemann, Senior Project Manager bei Imas  International, im Gespräch mit pressetext klar. Bisher halte sich das  Ausmaß dieser Werbeform in Deutschland noch in Grenzen. „Dass solche  Werbe-SMS als besonders störend empfunden werden, liegt daran, dass der  User hier gezwungenermaßen darauf reagieren muss und sich nicht dagegen  erwehren kann. Bei Außenwerbung wie beispielsweise Plakaten kann der  Rezipient selbst bestimmen, ob und wie lange er sich der Werbung  aussetzt. Beim Handy ist das nicht möglich“, so Wettemann.
Skrupellose Marketingfirmen
Wie ein aktueller BBC-Bericht bestätigt, hat die indische Trai bereits seit geraumer Zeit versucht, den aufdringlichen Werbestrategien, die auf Handy-Besitzer abzielen, den Garaus zu machen. Bisherige Initiativen waren allerdings offenbar nicht von sonderlichem Erfolg geprägt. Die gegenwärtig eingeführte drastische Regelung ist gewissermaßen eine „Notlösung“, mit der man das Problem nun endgültig in den Griff bekommen will.
Eines der größten Probleme im Zusammenhang mit dem anhaltenden Werbebombardement ist die Skrupellosigkeit der Marketingfirmen. Diese schrecken etwa auch nicht davor zurück, ihre potenziellen Kunden während der Nachtstunden mit nervigen SMS-Botschaften aus dem Schlaf zu reißen, wie sich unzähligen Beschwerden von erzürnten indischen Handy-Usern entnehmen lässt, die im Laufe der vergangenen Monate bei der Trai eingegangen sind. Nun hat die Behörde das Versenden von kommerziellen Nachrichten zwischen 9 Uhr abends und 9 Uhr früh generell untersagt.
Heftige Strafen bei Verstößen
Mit mehr als 700 Mio. Handy-Besitzern ist Indien derzeit das Land mit dem am schnellsten wachsenden Mobilfunkmarkt der Welt. Für Werbe- und Marketingaktivitäten ist der Mobilfunksektor deshalb besonders interessant, was auch das entsprechende Ausmaß der verschickten Botschaften erklärt. Ob die Limitierung der SMS-Zahl pro Tag die indische Bevölkerung tatsächlich vor lästigen Nachrichten schützen kann, bleibt aber noch abzuwarten. Die Trai hat jedenfalls bereits heftige Strafen angedroht, falls einzelne Firmen gegen die neuen Vorschriften verstoßen.
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