Hamburg, 08.06.20 – Streuner in Indonesien sind auf die Tourismusindustrie als Nahrungsquelle angewiesen – wegen der aktuellen Reisebeschränkungen müssen nun jedoch tausende Tiere hungern…
Die globale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat gemeinsam mit ihrem lokalen Partner, der Bali Animal Welfare Association (BAWA), ein Fütterungsprojekt auf Bali gestartet. Damit sollen Hunderte von Hunden und Katzen in 13 Zielregionen unterstützt werden. Aktuell kämpfen unzählige Streuner auf der sonst gut besuchten Insel mit getrockneten Maiskörnern ums Überleben. Mit den Fütterungen stellt VIER PFOTEN auch sicher, dass die Streuner nicht für den Hundefleischhandel eingefangen und getötet werden.
Das neue VIER PFOTEN Projekt beschäftigt zwei Vollzeit-Fütterteams und wird bis August 2020 laufen. Innerhalb der ersten drei Wochen haben die Teams bereits über 1.100 Mahlzeiten verteilt. Obwohl der aktuelle Schwerpunkt des Projekts auf der Fütterung der hungernden Streuner liegt, nutzen die mobilen Teams den Kontakt mit den Hunden und Katzen auch als Gelegenheit, um sie bei Bedarf medizinisch zu versorgen. „Durch gestrichene Flüge, verlorene Arbeitsplätze, das Fehlen von Touristen sowie geschlossene Restaurants haben die Streuner auf der Insel ihre Nahrungsquellen verloren“, sagt Dr. Katherine Polak, Leiterin der VIER PFOTEN Streunerhilfe-Projekte in Südostasien und ergänzt: „Angetrieben durch die Hungersnot stehlen die Streuner Futter oder jagen und töten Nutztiere. Das führt oft dazu, dass die Hunde vergiftet oder brutal getötet werden.“ Auch nach Ende der Ausgangsbeschränkungen wird VIER PFOTEN Fütterungsprogramme sowie Impf- und Sterilisationsprojekte für Streuner auf Bali sowie in Schlüsselregionen Südostasiens unterstützen.
Streuner als Opfer des brutalen Hundefleischhandels
Obwohl Verordnungen den Verzehr von Hundefleisch verbieten, zeigen VIER PFOTEN Recherchen, dass in Indonesien jedes Jahr schätzungsweise über eine Million Hunde für ihr Fleisch getötet werden. Bereits seit Jahren gibt es auch auf Bali eine wachsende Hundefleischindustrie. Da derzeit viele Menschen in Indonesien arbeitslos sind, befürchtet VIER PFOTEN, dass Hundefleischverkäufer die aktuelle Lage für ihren Profit ausnutzen könnten, insbesondere während der Abwesenheit von Touristen. „Im Rahmen unseres Fütterungsprojekts behalten wir auch Hunde-Diebstähle im Auge und arbeiten hier mit lokalen Gemeinden zusammen. Indem wir sowohl Hunde als auch Besitzer mit Futter versorgen, stellen wir sicher, dass die Hunde auch in ihren Gemeinden bleiben. Streunende Hunde sind nämlich eine leichte Beute. Wir müssen dafür sorgen, dass Balis Hunde nicht in die Hände von Hundefleischhändlern geraten“, sagt Dr. Polak.
VIER PFOTENs Kampf gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel
Um den brutalen Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in Südostasien nachhaltig zu beenden, hat VIER PFOTEN eine Kampagne auf internationaler und nationaler Ebene gestartet. „Durch Aufklärungsarbeit und Kooperationen mit den verantwortlichen Behörden und Tourismusverbänden sollen die Regierungen dazu gebracht werden, strenge Tierschutzgesetze einzuführen, die das Fangen, Schlachten und Essen von Hunden und Katzen verbieten“, erklärt Dr. Karanvir Kukreja, Projektmanager der VIER PFOTEN Kampagne. Darüber hinaus unterstützt VIER PFOTEN lokale Tierschutzorganisationen und Gemeinden mit humanen und nachhaltigen Programmen zum Management der Hunde- und Katzenpopulation. VIER PFOTEN ist auch Teil der Tierschutzkoalitionen DMFI (Dog Meat Free Indonesia) und ACPA (Asia Canine Protection Alliance), die gegen den Handel in Südostasien lobbyieren.
VIER PFOTEN hat zudem eine Petition gegen den Hunde- und Katzenfleischhandel gestartet, die bereits über 750.000 Unterstützer weltweit unterschrieben haben:
Aussender: Susanne von Pölnitz. VIER PFOTEN
Redaktion: Torben Gösch