Experimente mit Mäusen
Die Experten arbeiteten mit Mäusen, denen ein für die Entfernung alternder Zellen wichtiges Gen fehlte. Als die Tiere zwei Jahre alt waren, zeigte sich, dass sich in deren Körper mehr alternde Zellen befanden als in denen einer Vergleichsgruppe mit intakten Genen. Die Mäuse mit dem fehlenden Gen litten an chronischen Entzündungen. Außerdem waren zahlreiche Funktionen ihrer Körper stark eingeschränkt. Sie sahen älter aus und starben früher.
Als nächstes verabreichten die Forscher den gealterten Versuchstieren Medikamente, die Proteine blockierten, die das Überleben von alternden Zellen hinauszögern. Die Wirkung war frappierend. Bluttests zeigten einen deutlichen Rückgang an Entzündungen. Außerdem nahm die Aktivität der Mäuse zu und das Körpergewebe ähnelte stärker dem von gleich alten Mäusen mit intakten Genen. Krizhanovsky und Ovadya zählten schließlich die im Körper der Tiere verbliebenen alternden Zellen und stellten eine deutliche Abnahme fest. Die Folge war eine höhere Lebenserwartung.
Übertragbarkeit auf Mensch
Ob sich die Forschungsergebnisse auch auf Menschen übertragen lassen, ist noch offen. Die israelischen Wissenschaftler suchen jetzt Möglichkeiten, auch bei Menschen die Abstoßung von alternden Zellen zu beschleunigen. Möglicherweise lässt sich das Immunsystem so verändern, dass es diese Aufgabe verstärkt übernimmt. Ziel ist die Entwicklung einer Anti-Aging-Therapie. Die mythische Vorstellung eines Jungbrunnens, aus dem man trinkt, um ewiges Leben zu genießen, wäre dann zumindest teilweise realistisch.
Aussender: pressetext, Wolfgang Kempkens
Redaktion: Torben Gösch