Dankeschön an Reederei Quandt für großzügige Unterstützung einer Team-Schulung
Ein zuverlässiges und gut funktionierendes Team ist in der Behandlung und Pflege von kranken Kindern unentbehrlich. Aus diesem Grund haben sich die Mitarbeiter der im Aufbau befindlichen Abteilung der „Pädiatrischen Pneumologie und Allergologie“ jetzt auf einem Boot der Wakenitz-Schifffahrtsgesellschaft zur Team-Schulung getroffen. Die Reederei Quandt hatte das Schiff samt Kapitän und Service-Personal kostenlos zur Verfügung gestellt. „Wir wollten die Kinderklinik am UKSH in Lübeck unterstützen, da wir selbst erfahren mussten, wie wichtig eine tolle Pflege und kompetente Kinderärzte sein können“, erklärte Melanie Quandt. „Meine Mitarbeiter und ich sind der Reederei Quandt für die tolle Unterstützung der Kinderpneumologie am UKSH sehr dankbar “, betonte Prof. Dr. Matthias Kopp, Leiter des neu eingerichteten Schwerpunkts in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Prof. Kopp und sein Team behandeln dort vorwiegend Erkrankungen der Atemwege und Allergien bei Kindern. Ständiges Husten, pfeifende Geräusche beim Atmen, Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung – all diese Symptome können bei Kindern auf Asthma bronchiale hindeuten. „Asthma hat sich zur häufigsten chronischen Erkrankung im Kindes- und Jugendalter entwickelt“, berichtet Prof. Dr. Matthias Kopp.
Warum immer mehr Kinder von Asthma und Allergien betroffen sind, ist noch weitgehend unklar. „Eine Vermutung ist, dass zu viel Hygiene im Alltag die Entstehung von Allergien begünstigt. Ausreichend belegen können wir das jedoch noch nicht“, räumt Prof. Kopp ein. Deshalb hat es sich der Mediziner zur Aufgabe gemacht, nach neuen Möglichkeiten zur Prävention von Asthma und anderen allergischen Erkrankungen zu suchen. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten geht es ihm darum, die frühen Mechanismen der allergischen Entzündungsreaktion zu entschlüsseln.
„Unser Ziel ist es, pneumologische und allergologische Diagnostik und Therapie auch schwer verlaufender chronischer Atemwegserkrankungen wie der Mukoviszidose und der PCD (Primary Ciliary Dyskinesia) auf höchstem Niveau und aus einer Hand anzubieten“, erläutert der erfahrene Kinderpneumologe, der zuvor als Oberarzt und Leiter der Arbeitsgruppe Kinderpneumologie und Allergologie am Universitätsklinikum Freiburg tätig war.
In Lübeck sieht Prof. Kopp vor allem in der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kinderärzten und im vom Verbund mit dem vom Bundesministerium für Forschung und Technologie (BMBF) geförderten „Deutschen Lungenzentrum“ hervorragende Voraussetzungen, um in Zukunft Kinder mit Lungenerkrankungen und Allergien noch besser behandeln zu können.
Ansprechpartner ist Prof. Kopp vor allem auch für junge Patienten mit schwersten chronischen Atemwegserkrankungen wie Mukoviszidose. „Es ist mir ein persönliches Anliegen, in der Ambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ein Behandlungsangebot zu schaffen, mit dem diese Patienten optimal versorgt sind“, so Kopp. Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte Erkrankung, die eine starke Klebrigkeit und Zähigkeit aller Körperflüssigkeiten verursacht. Das hat besonders für die Lunge schlimme Folgen.
„Durch den zähen Schleim kommt es zu wiederholten Lungenentzündungen und schließlich zu einem chronischen Lungenumbau“, erklärt der Mediziner. Kinder mit Mukoviszidose hatten früher eine Lebenserwartung von fünf bis zehn Jahren, heute beträgt sie etwa 40 Jahre. „Wir können die Krankheit zwar noch nicht heilen, aber neue Behandlungsmöglichkeiten werden für die Patienten in den nächsten Jahren einen weiteren Schritt nach vorne bedeuten“, ist Prof. Kopp überzeugt.
Allen Eltern, deren Kinder Symptome einer Allergie zeigen, rät Prof. Kopp, möglichst frühzeitig einen Arzt aufzusuchen „Je früher Allergien und Asthma erkannt und behandelt werden, desto besser können wir Langzeitschäden vorbeugen“, betont der Kinderpneumologe und Allergologe. Die weit verbreitete Annahme, dass das Asthma beim Heranwachsen von selbst verschwindet, trifft nur in wenigen Fällen zu. Wenn Asthma unbehandelt bleibt, kommt es zu einer chronischen und fortschreitenden Entzündung der Atemwege. Schwere körperliche Beeinträchtigungen können die Folge sein.
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck