München – Die Festtags-Pfunde lagern sich nicht nur auf den Hüften, sondern auch auf der DNA ab. Das ist das Ergebnis einer großen internationalen Studie unter Federführung des Helmholtz Zentrums München http://www.helmholtz-muenchen.de , die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde. Sie zeigt, dass ein erhöhter Body Mass Index (BMI) zu epigenetischen Veränderungen an fast 200 Stellen des Erbguts führt – mit Auswirkungen auf die Gene…
10.000 Blutproben analysiert
Das internationale Forscherteam hat mögliche Zusammenhänge zwischen dem BMI und epigenetischen Veränderungen durchgeführt. Durch die immer besser werdenden technologischen Möglichkeiten realisierten die Forscher so die bisher weltweit größte Studie zu diesem Thema. Blutproben von über 10.000 Frauen und Männern aus Europa wurden genau untersucht. Ein größerer Teil darunter waren Bewohner Londons mit indischer Abstammung, die laut den Autoren ein hohes Risiko für Fettleibigkeit und Stoffwechselkrankheiten haben.
In einem ersten Schritt mit 5.387 Proben wurden 207 Genorte ermittelt, die abhängig vom BMI epigenetisch verändert waren. Diese Kandidaten wurden dann an Blutproben von weiteren 4.874 Probanden getestet und 187 davon konnten bestätigt werden. Weitere Analysen und Langzeitbeobachtungen wiesen zudem darauf hin, dass ein Großteil der Veränderungen eine Folge des Übergewichts war und nicht dessen Ursache. „Signifikante Veränderungen fanden vor allem an Genen statt, die für den Fettstoffwechsel sowie für Stofftransport zuständig sind, aber auch Entzündungsgene waren betroffen“, so Gruppenleiter Harald Grallert.
Epigenetische Marker im Blick
Weiterhin konnte das Team aus den Daten epigenetische Marker identifizieren, anhand derer sich das Risiko für Typ-2-Diabetes vorhersagen ließ. „Unsere Ergebnisse erlauben neue Einblicke, welche Signalwege durch Fettleibigkeit beeinflusst werden“, unterstreicht Forscher Christian Gieger. „Wir hoffen, dass daraus neue Strategien entstehen, wie man Typ-2-Diabetes und andere Folgen des Übergewichts vorhersagen und bestenfalls verhindern kann.“ Künftig wollen die Wissenschaftler auch untersuchen, wie sich die epigenetischen Veränderungen im Einzelnen auf die Aktivität der darunter liegenden Gene auswirkt.
Aussender: pressetext, Florian Fügemann
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Redaktion: TG