New York/Hamburg -In knapp 40 Jahren soll es global rund zwei Mrd. über 60-jährige Menschen geben, die Kinder unter 15 Jahren überragen werden. Damit einhergehend wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Beanspruchung von Kranken- und Pensionsversicherungen zunehmen. Diese Ergebnisse stammen vom aktuellen Report der UN http://un.org , nach denen das Alterswachstum schneller steigt als die allgemeine Bevölkerung.
Reformen unabwendbar
„Die Auswirkungen und damit einhergehenden Herausforderungen des demografischen Wandels sind vielschichtig“, erklärt Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg http://stiftungfuerzukunftsfragen.de , gegenüber pressetext. Gesundheits-, Pflege- und Rentensysteme müssen neu strukturiert werden, um den Veränderungen der Gesellschaft gerecht zu werden.
„Darüber hinaus sind die Politik und die Öffentlichkeit gefordert, die soziale Integration sowie generationenübergreifendes Denken voranzutreiben, denn durch den demografischen Wandel werden die Generationen viel komplexer und heterogener“, so Reinhardt.
Zusicherung einer Grundrente
Eine überaus bedeutende Rolle spielt ebenfalls die Finanzierung des Rentensystems. „Das System der sozialen Absicherung gerät ins Wanken, da sich die Anzahl der Beitragszahler gegenüber der Anzahl der Empfänger verringert“, so der Zukunftsforscher. Daraus resultiere eine Finanzierungsproblematik, der nicht alleine mit einer schrittweisen Erhöhung des Renteneintrittsalters begegnet werden könne.
Es bedürfe umfassender Reformen des Rentensystems, damit auch die nachwachsenden Generationen in einem finanziell abgesicherten Ruhestand leben können. „Ansätze könnte hierfür beispielsweise eine automatische Umwandlung eines Prozentsatzes des Gehalts in eine Betriebsrente sein oder die staatliche Zusicherung einer Grundrente unabhängig von der Anzahl der Arbeitsjahre“, führt der Experte aus.
Medizinische Anforderungen
Durch die medizinische Versorgung steigt die Lebenserwartung. Um eine fortgehende medizinische Betreuung alter Menschen zu gewährleisten, würden Beitragserhöhungen alleine nicht ausreichen. „Die Einnahmen- und Ausgabenseite der gesetzlichen Krankenversicherung müssen daher weiter reformiert werden. Viele Anzeichen deuten auf eine höhere individuelle Kostenübernahme der Versicherungsnehmer hin“, so Reinhardt.
Ein schnelleres Wachstum in Entwicklungsländern habe den Grund, dass die Ausgangsbasis dieser eine deutlich niedrigere Lebenserwartung als Bewohner in Industrienationen hätte. Zudem steige unter anderem die Qualität der medizinischen Vorsorge, des Trinkwassers und der Ernährung.
pressetext.redaktionAnsprechpartner: Andreea Iosa
Rentner mit Kind: Senioren 2050 in der Überzahl (Foto: pixelio.de, Angelika S.)