Bildungsministerin Karin Prien im Landtag: „Jede Schule braucht eine gewaltfreie Konfliktkultur“

KIEL, 26.01.20 – Schleswig-Holstein arbeitet seit dem Schuljahr 2018/19 mit einer Datenbank für Gewaltvorkommnisse an Schulen. Erste Ergebnisse liegen vor und sind im November vergangenen Jahres vorgestellt worden…

„Wir wollen wissen, wie oft es zu Gewalt an unseren Schulen kommt und was die Hintergründe für diese Konflikte sind. Die Qualität der erhobenen Datensätze ist durchweg sehr gut und erlaubt uns erste Rückschlüsse darauf, wo gehandelt werden muss“, erklärte Bildungsministerin Karin Prien am Freitag (24. Januar) im schleswig-holsteinischen Landtag. Es sei geplant, die Problemfelder durch das Bildungsministerium, das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) sowie behördliche und zivilgesellschaftliche Träger und externe Expertinnen und Experten zu bewerten. „Außerdem wird es eine wissenschaftliche Begleitung geben“, betonte die Ministerin.

Sie verwies auch darauf, dass die Datenbank ausschließlich ein „statistisches Werkzeug und kein schulaufsichtliches Instrument“ sei. Es sei erst in zwei bis drei Jahren nach einer Etablierung des Gewaltmonitorings in den Schulen möglich, Entwicklungen verlässlich zu erkennen. Sie sprach sich dagegen aus, die Meldeschwelle beliebig zu ändern. Ministerin Prien: „Um eine Vergleichbarkeit der Daten über mehrere Jahre zu bekommen, müssen die Parameter – und damit die Meldeschwelle identisch bleiben. Nur mit aussagekräftigen Daten können wir den Schulen passgenaue Präventions- und Interventionsangebote machen.“ Selbstverständlich werde auch in allen anderen Fälle von Gewalt in der Schule gemäß den schulgesetzlichen Vorgaben verantwortungsvoll gehandelt. „Schule ist kein rechtsfreier Raum, auch nicht unterhalb der Meldeschwelle des Gewaltmonitorings“, betonte sie.

Ministerin Prien: „Es geht uns darum, dass Schulen eine konstruktive und gewaltfreie Konfliktkultur erarbeiten. Das ist wichtig für ein friedliches Schulleben und für den Zusammenhalt unserer demokratischen Gesellschaft“

Aussender: Beate Hinse. Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch