Clayton – 08.01.20 – Die Belastung mit Bakterien haben Forscher der Monash University http://monash.edu als möglichen umweltbedingten Risikofaktor für Zöliakie identifiziert. An dieser erblichen Krankheit leidet rund einer von 70 Australiern. Schätzungen gehen davon aus, dass die Hälfte aller Australier mit einem von zwei Genen geboren wird, die Zöliakie verursachen. Bei rund einer von 40 Personen besteht die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung…
Es ist bekannt, dass Umweltfaktoren eine Erkrankung bei Personen mit einer genetischen Prädisposition auslösen können. Wie sie genau zustande kommt, war bisher jedoch nicht bekannt. Laut dem Co-Forschungsleiter Hugh Reid haben die Wissenschaftler auf molekularer Ebene nachgewiesen, wie Rezeptoren isoliert von T-Zellen von Patienten Proteinfragmente bestimmter Bakterien erkennen können, die Fragmente von Gluten nachahmen.
Bakterielle Proteine
Die Belastung mit derartigen bakteriellen Proteinen dürfte bei der Entstehung einer abweichenden Erkennung von Gluten durch die gleichen T-Zellen führen, wenn anfällige Personen Getreide essen, das Gluten enthält. Laut Reid konnte damit ein Zusammenhang zwischen Glutenproteinen und Proteinen nachgewiesen werden, die in manchen Bakterien vorkommen.
Es sei möglich, dass das Immunsystem auf die bakteriellen Proteine mit einer normalen Reaktion reagiere und so eine Reaktion auf die Glutenproteine entwickle, da sie für das Immunsystem nicht unterscheidbar seien. Die in „Nature Structural and Molecular Biology“ veröffentlichten Forschungsergebnisse könnten eines Tages zu neuen diagnostischen oder therapeutischen Ansätzen führen.
Aussender: Moritz Bergmann. pressetext
Redaktion: Torben Gösch