Einsperren von Kindern ist keine Lösung

  • Save the Children besorgt über Pläne Griechenlands zur Unterbringung von Flüchtlingen in Haftanstalten

Berlin, 21.11.19 – Die Kinderrechtsorganisation Save the Children reagiert mit Besorgnis auf die Ankündigung der griechischen Regierung, Flüchtlinge in großen Haftanstalten unterzubringen…

Wenn die griechische Regierung ihr Vorhaben umsetzt, Flüchtlinge und Migranten von Lagern auf den Ägäis-Inseln in Haftanstalten zu bringen, bedeutet das für tausende Kinder, auf unbestimmte Zeit inhaftiert zu sein. Ein Leben in Haft schadet Kindern grundsätzlich, auch wenn sie mit ihren Familien zusammen sind.

Von den 62.000 Menschen, die seit Jahresbeginn in Griechenland angekommen sind, sind 36% Minderjährige, die meisten von ihnen sind jünger als 12 Jahre. Die Vorgänge in den Behörden kommen so langsam voran, dass es Jahre dauern kann, bis ein Flüchtlingsstatus gewährt wird. Kinder leben dadurch in einem dauerhaften Schwebezustand.

Das Prinzip der Rückführung von Flüchtlingen und Migranten von Griechenland in die Türkei funktioniert nicht: Weniger als 2000 Menschen wurden in die Türkei zurückgebracht, seitdem der Flüchtlingsdeal zwischen der EU und der Türkei verkündet wurde.

Save the Children erlebt weltweit täglich, wie sehr Kinder unter einem Leben im Flüchtlingslager leiden. Das Einsperren von Kindern ist keine Lösung. Save the Children ist davon überzeugt, dass es Alternativen gibt, beispielsweise kleine, offene Zentren für Kinder und ihre Familien. Außerdem ist ein starkes Engagement der EU-Mitgliedstaaten nötig, um Asylsuchende von den Inseln umzusiedeln.

Aussender: Susanne Sawadogo. Save the Children Deutschland e.V.
Redaktion: Torben Gösch