„First Derm“: App erkennt Hautkrebs – Nutzer fotografieren auffällige Körperstellen und laden zwei Bilder für Dermatologen hoch

Muttermal: Foto bei "First Derm" hochgeladen (Foto: pixelio.de, marika)
Muttermal: Foto bei „First Derm“ hochgeladen (Foto: pixelio.de, marika)

Berkeley, 27.05.19 – Mithilfe der App „First Derm“ http://firstderm.com lassen sich gefährliche Hautveränderungen untersuchen. Der User muss lediglich zwei Bilder der betreffenden Körperstelle aufnehmen und diese hochladen. Zusätzlich verfügt die Anwendung über eine Maske, in die eine Beschreibung zu den Fotos eingegeben werden kann. Dermatologen, die sich bei First Derm registriert haben, stehen nun zur Verfügung, um die Hautveränderung zu begutachten…

Info binnen 24 Stunden

„Der Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) unterstützt die Nutzung von digitalen Technologien für die Versorgung grundsätzlich. Wichtig dabei ist uns die Einhaltung der fachärztlichen Qualität. In der Teleguidance in der Dermatologie, die in 2018 veröffentlicht wurde, gibt hierzu dezidiert Auskunft. Für Anfang 2019 ist die Fertigstellung der ersten S2k LL bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zur Telemedizin in der Dermatologie vorgesehen“, erklärt Dagmar Höhner vom BVVD gegenüber pressetext. Die Teleguidance sei online unter http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/ddg.13512 einsehbar.

Laut den App-Entwicklern antworten die Dermatologen innerhalb von 24 Stunden und geben kompetentes Feedback zu den übermittelten Fotos. Für den Service müssen Nutzer eine Gebühr via Kreditkarte entrichten. Den Programmierern von First Derm zufolge sind die Daten anonym und sicher. Die Anwendung soll ihre User vor allem dadurch entlasten, keine Arzttermine mehr vereinbaren zu müssen. Das angewandte Verfahren wird als „Teledermatologie“ bezeichnet.

Dennoch zeigen sich Hautärzte in Bezug auf diese und andere Apps dieser Art skeptisch. „Besonders im Fall von Muttermalen machen mich derartige Anwendungen nervös. Ein Melanom kann in seiner Erscheinung sehr vielfältig sein“, erklärt Hautärztin Elizabeth Fahrenbach vom Institut North Branch Dermatology http://northbranchdermatology.com . Die Anwendung setze das Vertrauen in den Patienten voraus, dass dieser Anomalien von selbst erkennt.

App ersetzt Arztbesuch nicht

Laut Fahrenbach kommen Patienten des Öfteren wegen einer bestimmten Hautstelle, die ihnen Sorgen bereitet. Während der Untersuchung würden aber noch weitere Hautveränderungen zum Vorschein kommen, die der Patient gar nicht wahrgenommen hat. Hier könne eine App keinen Ersatz für eine ärztliche Untersuchung bieten, betont die Dermatologin.

Aussender: Carolina Schmolmüller, pressetext.redaktio
Redaktion: Torben Gösch