Bundesweiter Tag der Organspende am 1. Juni 2019 mit zentraler Veranstaltung in Schleswig-Holstein „Kiel zeigt Herz“

  • Minister Heiner Garg: „Organspende ist wichtig, denn sie schenkt Leben.“

Kiel, 24.05.19 – Am Samstag, 1. Juni, steht Kiel im Mittelpunkt des bundesweiten Tags der Organspende. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther…

Unter dem zentralen Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ ruft der Tag dazu auf, sich zu informieren und zu entscheiden. Gerade in diesem Jahr ist die Organspende ein viel diskutiertes Thema, nicht nur in der Politik. Und es hat sich bereits einiges getan: Das neue Transplantationsgesetz bietet Krankenhäusern bessere Rahmenbedingungen für Organspenden und mehr finanzielle Unterstützung. Darüber hinaus geht die breite gesellschaftliche Debatte über eine mögliche neue Regelung zur Entscheidung bei der Organspende weiter.

Umso aktueller ist auch das Anliegen des Tags der Organspende: Er will aufklären, mit Vorurteilen aufräumen und zeigen, wie wichtig es ist, eine persönliche Entscheidung zu Lebzeiten zu treffen – und zwar unabhängig von der gesetzlichen Regelung. Der Wille des Einzelnen ist immer maßgebend. Zudem wollen die Veranstalter mit Aktionen wie den „Geschenkten Lebensjahren“ zeigen, wie viel Lebensglück ein ´Ja` im Organspendeausweis ermöglichen kann. Dieses Jahr ist die Stadt Kiel engagierter Partner der zentralen Veranstaltung, die jährlich am ersten Samstag im Juni in einem anderen Bundesland stattfindet. So wird der Asmus-Bremer-Platz am 1. Juni zum Treffpunkt des Lebens mit zahlreichen Info-Zelten, begehbaren Organmodellen, einem Bühnenprogramm, Mit-mach-Aktionen und vielen Möglichkeiten mit Experten, Organempfängern sowie Angehörigen von Organspendern ins Gespräch zu kommen.

„Organspende ist wichtig, jede Spenderin und jeder Spender schenkt statistisch betrachtet drei schwerkranken Patienten eine neue Lebenschance“, betont Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg. Auf der Gesundheitsministerkonferenz 2018 hatte Garg einen Vorstoß für eine verpflichtende Entscheidungslösung gemacht, wonach sich jede Bürgerin und jeder Bürger mit der Fragestellung befassen und sich entscheiden solle. „Der Tag der Organspende ist ein guter Anlass, sich umfassend mit dem Thema auseinanderzusetzen und einen Organspendeausweis auszufüllen“, appelliert Garg. Die Zahlen verdeutlichen den Bedarf: In Schleswig-Holstein warten derzeit rund 400 Menschen auf ein neues Organ. 108 Organe konnten im vergangenen Jahr in den Transplantationszentren in Kiel und Lübeck übertragen werden.

Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister von Kiel, unterstreicht das Anliegen der Landeshauptstadt: „Ich freue mich sehr, dass wir den Tag der Organspende als Partner unterstützen. Er wird der aktuellen Debatte neue Impulse geben und hoffentlich dazu beitragen, auch bundesweit die Menschen zu erreichen. Organspende lebt von der Solidarität und Unterstützung aller Beteiligten, in allen Bundesländern und in allen Krankenhäusern.“

Die Zahl der Organspenden ist in Deutschland im vergangenen Jahr erstmals wieder deutlich gestiegen. 955 Menschen haben nach ihrem Tod ihre Organe für schwerkranke Patienten gespendet. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) arbeitet mit allen Partnern an einer zügigen Umsetzung des im April in Kraft getretenen Gesetzes. „Es bringt die Organspende auf einen guten Weg, denn es setzt genau an den Schwachpunkten an, die wir gemeinsam mit den Kliniken erkannt haben“, erklärt Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO. „Erstmals ist auch die Angehörigenbetreuung als wichtiges Anliegen bei der Organspende verankert. Dies setzt ein deutliches Zeichen für mehr Wertschätzung der Organspende in unserer Gesellschaft“, so der Mediziner.

Burkhard Tapp vom Bundesverband der Organtransplantierten lebt seit 17 Jahren mit einer Spenderlunge und engagiert sich seit mehr als 25 Jahren für die Aufklärung zur Organspende. So waren es auch die Patientenverbände, die den Tag der Organspende vor 37 Jahren ins Leben gerufen haben. „Wir wollen an diesem Tag auch unseren Dank zum Ausdruck bringen gegenüber allen Organspendern und ihren Angehörigen. Sie haben schwerkranken Menschen Hoffnung und neues Leben geschenkt. Die Organspende ist für uns das größte Geschenk und eine Geste der Mitmenschlichkeit und Solidarität.“

Wie es sich anfühlt, täglich auf ein neues Organ zu warten, zu hoffen und auch mit Ängsten umzugehen, weiß Sina Jürgensen. Ihre Nieren funktionieren aufgrund einer Erkrankung nicht wie bei gesunden Menschen und so ist die 35-Jährige drei Mal pro Woche auf die künstliche Blutwäsche angewiesen. Sie ist für eine Nierentransplantation auf der Warteliste registriert. „Ich hoffe, dass mit dem Tag der Organspende möglichst viele Menschen erkennen, wie wichtig es ist, sich darüber klar zu werden, ob man seine Organe nach dem Tod spenden möchte oder nicht. Mit mir warten rund 9.400 Patienten auf eine Transplantation. Wir können das Warten nicht aufschieben.“ Für viele Betroffene zähle jeder Tag. Sie wünscht sich: „Jeder sollte zumindest einmal darüber nachdenken, was er tun würde, wenn er selbst oder ein geliebter, ihm nahestehender Mensch, auf eine Transplantation angewiesen wäre.“

Der Tag der Organspende beginnt um 10.00 Uhr mit einem ökumenischen Dankgottesdienst in der Offenen Kirche Sankt Nikolai. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Heiner Garg, Minister für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren des Landes Schleswig-Holstein, sowie Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer u.a. werden die Veranstaltung auf der Bühne auf dem Asmus-Bremer-Platz um 12.00 Uhr eröffnen.

Zudem gibt es einen Spendenlauf um den Kleinen Kiel. Dieser wird von Zippel´s Läuferwelt ausgerichtet. Den Erlös erhält die Patienten-Selbsthilfe.

Mehr Infos und das aktuelle Programm sind unter www.organspendetag.de zu finden.

Die Details zum Organspendelauf sind abrufbar unter www.zippels.de.

Aussender: Christian Kohl, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren (SH)
Redaktion: Torben Gösch