BKA: Bundeskriminalamt übergibt Dokumente des Schriftstellers Max Brod an den Botschafter des Staates Israel in Deutschland

Wiesbaden, 21.05.19 – Gestern übergab der Vizepräsident beim
Bundeskriminalamt, Peter Henzler, historisch bedeutsame Dokumente des Schriftstellers Max Brod an den Botschafter des Staates Israel in
Deutschland, S.E. Jeremy Issacharoff und den CEO der National Library
des Staates Israel, Oren Weinberg…

Die Dokumente wurden zufällig bei einer Durchsuchung des
Bundeskriminalamts im Jahr 2013 im Zuge von umfangreichen
Ermittlungen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden gegen Kunstfälscher gefunden. Sie waren in Koffern und Klarsichtfolien
verwahrt. Poststempel ließen vermuten, dass die zum Teil vergilbten
Dokumente schon über 100 Jahre alt sein könnten. Mit Hilfe von
Literaturexperten konnte die Authentizität der Unterlagen 2014
schließlich eindeutig geklärt werden.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Dokumente zwischen 2009 und
2012 aus der Wohnung der ehemaligen Sekretärin des Schriftstellers
Max Brod in Tel Aviv/Israel entwendet worden waren.

BKA-Vizepräsident Peter Henzler: „Max Brod sagte einst über die
ersten Begegnungen mit Franz Kafka: „Es wäre auch schwer gewesen, ihn zu bemerken, der so selten das Wort ergriff und dessen äußeres Wesen überhaupt eine tiefe Unauffälligkeit war […].“ Ähnlich, wie es Max Brod mit seinem Freund Kafka bei den ersten Begegnungen ging, ging es unseren Ermittlerinnen und Ermittlern, als sie zufällig auf
Manuskripte, Bücher, Briefwechsel, Notizen und Fotografien von Max
Brod bei einer Durchsuchung im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens
gegen Kunstfälscher stießen. Die vergilbten Dokumente waren in alten
Koffern zwischen allerlei Trödel gelagert, ihren Wert haben sie
dennoch schnell erkannt. Mich freut es sehr, dass wir die Dokumente
sichern konnten und sie nun einen würdigen Platz in der National
Library of Israel bekommen“.

Aussender: Bundeskriminalamt
Redaktion: Torben Gösch