Gleichstellungsministerin Sütterlin-Waack: MiMi-Projekte leisten wichtige Aufklärungsarbeit

KIEL, 29.04.19 – Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack hat heute (29. April) die ersten Zertifikate an geschulte Teilnehmerinnen des AWO-Projektes „MiMi – Gewaltprävention mit Migrantinnen für Migrantinnen“ übergeben…

Es zielt darauf ab, geflüchtete Frauen und Mädchen über Formen von Gewalt und Schutzmöglichkeiten zu informieren. Bei der Zertifikatsübergabe sagte die Ministerin zu den Teilnehmerinnen: „Sie sind als Mediatorinnen geschult worden, um den Frauen Informationen niedrigschwellig und im jeweiligen Lebensumfeld zu geben. Sie können betroffene Frauen in ihrer Landessprache und unter Berücksichtigung ihrer Kultur direkt ansprechen. Sie können ihnen ihre Möglichkeiten aufzeigen und sie auf dem Weg dorthin unterstützen. Es ist wichtig, Frauen und Mädchen auf ihre Rechte und Möglichkeiten aufmerksam zu machen. Künftig sollen auch Männer entsprechend ausgebildet werden, um ihrerseits Männer in ihrem jeweiligen Umfeld ansprechen zu können. Damit diese gar nicht erst zu Tätern werden, sondern ihr Handeln reflektieren. Es ist gut, wenn viele Multiplikatoren sich mit der Problematik beschäftigen. Nur so erreichen wir eine breite Öffentlichkeit, und nur so erreichen wir ein starkes Bewusstsein in unserem Kampf gegen Gewalt an Frauen. Es ist mir eine Freude, Ihnen heute Ihre Zertifikate überreichen zu dürfen. Ich wünsche Ihnen für Ihre Arbeit alles Gute und viel Erfolg“, sagte Sütterlin-Waack.

2018 waren in Schleswig-Holstein insgesamt 3.725 Personen von häuslicher Gewalt betroffen. Im Jahr 2017 lag die Zahl bei 3.572. In diesem Zusammenhang verwies die Ministerin auf das gut aufgestellte Hilfesystem: „Polizei, Beratungsstellen, Krankenhäuser und Justiz arbeiten eng zusammen. Das Kooperations- und Interventionskonzept bei häuslicher Gewalt „KIK“ sichert auf regionaler Ebene in Schleswig-Holstein die Zusammenarbeit der verschiedenen Institutionen und Einrichtungen, die mit häuslicher Gewalt befasst sind. Und natürlich bieten landesweit auch die durch uns geförderten Beratungs-stellen Hilfe an, um bei Täterinnen und Tätern Verhaltensänderungen zu erarbeiten.“ Seit 2004 bereits fördert „MiMi – Das Gesundheitsprojekt mit Migrant*innen für Migrant*innen“ die Gesundheit von Migrant*innen in Deutschland und Österreich. Hierbei informieren die Mediatorinnen über gesunde Lebensweisen und vermitteln Informationen zur Frauengesundheit, Diabetes, Impfen, Traumatherapie und vielem mehr.

Aussender: Oliver Breuer, Ministerium für Justiz, Europa, Verbraucherschutz und Gleichstellung (SH)
Redaktion: Torben Gösch