Land weitet Sprachförderung für erwachsene Zugewanderte aus

  • Das Projekt „STAFF.SH“ wird mit erweitertem Konzept fortgesetzt

Bad Bramstedt, 22.03.19 – Innenminister Hans-Joachim Grote hat in der Volkshochschule Bad Bramstedt den Förderbescheid für das Projekt „STAFF.SH 2019 – Starterpaket für Flüchtlinge“ an Wolfgang J. Domeyer, den Vorsitzenden des Landesverbandes der Volkshochschulen, überreicht…

Mit der Landes-Förderung von knapp 1,9 Millionen Euro wird das Projekt „STAFF.SH“ nach Angaben des Innenministers mit einem erweiterten Konzept fortgesetzt: „Wir wollen, dass alle Zugewanderten, die dauerhaft oder auf absehbare Zeit in Schleswig-Holstein leben, die deutsche Sprache erlernen und sich in ihrem Umfeld zurechtfinden. Mit unserem Projekt schließen wir eine Lücke bei den Sprachförderangeboten. Der Bund übernimmt in diesem Bereich nur die Kosten für anerkannte Asylbewerber und Personen mit sogenannter guter Bleibeperspektive. Wir wollen uns aber auch um die Menschen kümmern, die keinen Aufenthaltstitel und keine gute Bleibeperspektive haben. Diese Menschen leben hier – also ist es auch unsere Aufgabe, uns um sie zu kümmern. Und dafür ist das STAFF.SH-Konzept von entscheidender Bedeutung“, so Grote.

Das erweiterte Konzept sieht einen Lernumfang von bis zu 800 Unterrichtsstunden vor. Die Lernenden können einen Basiskurs und einen Aufbaukurs mit je drei aufeinander aufbauenden Modulen von 100 Unterrichtsstunden besuchen. Nach jedem Kurs legen sie eine Prüfung ab, um ihren Lernerfolg mit einem Zertifikat zu dokumentieren. Sollten sie nicht auf Anhieb in der Prüfung erfolgreich sein, so kann jeweils ein Wiederholermodul von 100 UE angehängt werden.

Im anschließenden Gespräch mit Teilnehmenden eines  STAFF-Kurses in Bad Bramstedt konnte sich Minister Grote von deren Lernmotivation überzeugen. Die Lerngruppe hat bereits 300 Unterrichtsstunden des Kurses hinter sich und absolviert aktuell das zusätzliche Alphabetisierungsmodul, um Kompetenzen im Lesen und Schreiben zu verbessern. Zugleich bereiten sie sich auf eine Sprachprüfung auf der Niveaustufe A1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen vor.

Verbandsvorsitzender Domeyer betont: „Die von der Landesregierung Schleswig-Holstein etablierte Sprachförderung ist bundesweit vorbildlich und befördert im besten Sinne das Zusammenleben.“

Seit dem Projektbeginn 2013 haben fast 1000 STAFF-Kurse mit mehr als 16.000 Teilnehmenden an rund 80 Standorten stattgefunden. Die Kurse schließen an das Lernangebot „WiSH – Willkommen in Schleswig-Holstein“ an, das erste sprachliche und gesellschaftliche Orientierung in der Erstaufnahmeeinrichtung und in Landesunterkünften ermöglicht. Die Landesförderung stellt damit sicher, dass Geflüchtete unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Status Grundkompetenzen der Sprache und Kommunikation sowie Wissen über das gesellschaftliche Zusammenleben in Deutschland erwerben können.

Der Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. ist der Verband der schleswig-holsteinischen Volkshochschulen, Heimvolkshochschulen und Bildungsstätten mit Sitz in Kiel. Zu den Mitgliedseinrichtungen zählen rund 160 Volkshochschulen, Kreiseinrichtungen sowie Heimvolkshochschulen und Bildungsstätten in Schleswig-Holstein. Der Landesverband vertritt seine Mitglieder in bildungspolitischen Fragen auf Landes- und Bundesebene.

Aussender: Tim Radtke, Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein (SH)
Redaktion: Torben Gösch