Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien steigt deutlich – Netzausbau wirkt

Kiel, 09.11.18 – Der aus Erneuerbaren Energien gewonnene Strom ist im Jahr 2017 in Schleswig-Holstein deutlich gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Diese Entwicklung wird seit heute auch ganz offiziell durch die Statistik zur Stromerzeugung 2017 des Statistikamtes Nord belegt…

„Die Zahlen zeigen, dass die in die Netze aufgenommene Strommenge aus den Erneuerbaren Energien deutlich weiter zulegt und den Atom- und Kohlestrom zunehmend ersetzt“, bilanziert Energiewendeminister Jan Philipp Albrecht. „Unser Netzausbau zeigt also eine deutliche Wirkung.“

Die in die Stromnetze aufgenommene Strommenge aus Erneuerbaren Energien ist der Veröffentlichung zufolge 2017 gegenüber dem Vorjahr um 3,4 TWh auf nunmehr 22,6 TWh deutlich angestiegen. Für den Klimaschutz ist auch erfreulich, dass 2017 eine deutliche Verschiebung der Stromerzeugung in Schleswig-Holstein von Kohle- zu Gaskraftwerken erkennbar ist. Mit dem Anstieg der CO2-Zertifikatpreise und den bekannten Investitionsplänen der aktuellen Kohlekraftwerksbetreiber in Schleswig-Holstein ist zu erwarten, dass sich dieser Trend zukünftig fortsetzen wird.

2017 konnte Schleswig-Holstein erstmals seinen Stromverbrauch von 14,4 TWh rechnerisch komplett durch 15,7 TWh an Land erzeugten Strom aus Erneuerbaren Energien decken. Hinzu kamen 6,9 TWh Strom aus Wind Offshore mit einer Netzanbindung in Schleswig-Holstein. „Als Energiewendeland Nr. 1 wollen und können wir also langfristig auch andere Bundesländer mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgen“, so Minister Albrecht. „Das stärkt Schleswig-Holstein als Wirtschaftsstandort und Innovationsregion. Mit dem weiteren Netzausbau und der von der ARGE Netz gestarteten Plattform Enko sorgen wir in Zukunft für einen weiteren Rückgang von Abregelungen Erneuerbarer Energien.“

Erneuerbare Energien sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Schleswig-Holstein – 2017 flossen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) insgesamt 3,4 Mrd. Euro für Anlagen mit Netzanbindung in Schleswig-Holstein; 2016 waren es noch 2,9 Mrd. Euro.
Die in die Netze eingespeiste Strommenge aus Photovoltaik sank 2017 gegenüber dem Vorjahr leicht. Die Gründe hierfür liegen in einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer sowie in einer statistisch nicht erfassten zunehmenden Eigenstromnutzung im Bereich der Solarenergie. Für das sonnenreiche Jahr 2018 ist wieder ein Anstieg zu erwarten.

Betrachtet man die exportierte Gesamtstrommenge, so sank diese trotz der erfreulichen Zahlen im Bereich der Erneuerbaren Energien insgesamt leicht. Dies ist begründet in einer sinkenden fossilen Energieerzeugung sowie einer halbjährigen Stillstandszeit des Kernkraftwerks Brokdorf.

Die gesamte Studie finden Sie unter: https://www.statistik-nord.de/presse-veroeffentlichungen/presseinformationen/presseinformationen-umwelt-und-energie/

In der Anlage werden weitere Auswertungen des Statistikamts Nord im Auftrag des MELUND zur Entwicklung der Stromerzeugung in Schleswig-Holstein bereitgestellt.

Aussender: Jana Ohlhoff und Joschka Touré, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (SH)
Redaktion: Torben Gösch