Sozialminister Dr. Heiner Garg: Arbeitsschutz in Unternehmen muss neue Gefahrstoffe in den Blick nehmen

  • Fünftes Regionales Arbeitsschutzforum in Kiel

KIEL, 05.11.18 – Der Schutz vor gefährlichen Substanzen am Arbeitsplatz ist ein wichtiges Element des Arbeitsschutzes…

Dabei geht es auch darum, diese zu erkennen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Viele Gefahrstoffe entstehen beispielsweise erst durch Arbeitsprozesse oder werden irrtümlich als nicht gefährlich eingestuft. Wer denkt beispielsweise bei Staub oder Wasser daran, dass es ein Gefahrstoff sein könnte? Kritisch wird es, wenn diese Stoffe krebserzeugend sein können. Hinzu kommen neue Stoffe und Prozesse wie zum Beispiel bei der Bioenergieerzeugung oder beim 3D-Druck.

„Gerade wenn Gefahren weniger sichtbar sind, wollen wir Unternehmen Hilfen an die Hand geben, damit geeignete Schutzmaßnahmen ergriffen werden können“, so Sozialminister Dr. Heiner Garg, der heute (5.11.) das fünfte Regionale Arbeitsschutzforum in Kiel eröffnet. Geladen sind Sozialpartner, Expertinnen und Experten aus Verbänden, Unfallversicherungsträgern, Berufsorganisationen und Krankenkassen, die als Multiplikatoren dieses wichtige Thema in die Betriebe transportieren können. Dabei stehen insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Fokus.

Die aktuelle EU-Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze 2018/2019 – Gefährliche Substanzen erkennen und handhaben“ thematisiert gefährliche Stoffe. Mit der in Kürze startenden Aktion „Kampf dem Krebs am Arbeitsplatz“ legt Schleswig-Holstein außerdem einen Schwerpunkt auf die Krebs-Risikobranchen. Damit leistet die Arbeitsschutzbehörde einen konkreten Beitrag zur Verringerung des Risikos der Beschäftigten, eine berufsbedingte Krebserkrankung zu erleiden.

Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) wird ab 2019 nachziehen, ebenfalls mit dem Thema „Kampf dem Krebs am Arbeitsplatz“. Dann wird bundesweit ein umfangreiches Programm für Betriebsrevisionen verfolgt, ähnlich den bisherigen  Arbeits-Programmen „Orga“, „Muskel-Skelett-Erkrankungen“ und „Psyche“.

„Kernstück des Arbeitsschutzes ist die Gefährdungsbeurteilung im Betrieb. Wir wollen Betriebe unterstützen, dabei Ergonomie, Gefahrstoffe und psychischen Belastungen gemeinsam zu betrachten“, betont Garg, „so können die vielfältigen Belastungen sinnvoller bekämpft werden und vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden. Jeder Beteiligte muss Verantwortung für Arbeitsschutz übernehmen. Von dem Ergebnis profitieren nicht nur Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch die Unternehmen insgesamt“. Das Arbeitsschutzforum trägt dazu bei, diese Strategie gemeinsam mit den Akteuren zu verfolgen.

Weitere Infos…

https://osha.europa.eu/de/healthy-workplaces-campaigns/dangerous-substances-18-19
https://healthy-workplaces.eu/de

Aussender: Christian Kohl, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren (SH)
Redaktion: Torben Gösch