Karin Prien im Landtag: Quantitativ ist die Inklusion in Schleswig-Holstein gut aufgestellt, qualitativ gibt es Nachholbedarf

KIEL, 26.09.18 – Bildungsministerin Karin Prien hat sich heute (26. September) im Landtag klar für die Inklusion ausgesprochen. Es gehe darum, ein „höchstmögliches Maß an gleichberechtigter Teilhabe an Bildung von Menschen mit Behinderung zu erreichen“, sagte sie…

Die UN-Behindertenrechtskonvention beschreibe das Ziel, aber nicht den exakten Weg, führte sie aus und betonte: „Die Inklusionsquote allein sagt nichts über die Qualität von Inklusion und die Quote allein führt auch nicht zu mehr Teilhabe. Aber genau das ist unsere Aufgabe: die Verbesserung der Teilhabe.“  Daran wolle sie arbeiten und im Dezember das Ergebnis einer Bestandsaufnahme vorlegen. „Daraus wird eine Priorisierung für die nächsten Schritte zur Stärkung der qualitativen Umsetzung der Inklusion an unseren Schulen erfolgen. Und wir setzen den Runden Tisch fort“, sagte die Ministerin.

Die Ministerin warb dafür, eine „ehrliche Debatte“ zu führen mit Betroffenen, mit Fachleuten, mit Eltern und Lehrkräften, darüber „wie wir die schulische Inklusion qualitativ und rechtskreisübergreifend weiterentwickeln können. Wir müssen dabei auf einheitliche Standards im Land drängen und von Best-Practice-Beispielen lernen. Und das tun wir“. Dass Inklusion an den Schulen trotz unstreitig zu schlechter Personalausstattung, fehlender früher Diagnostik und suboptimaler Verzahnung der Hilfesysteme in Schleswig-Holstein bisher an vielen Stellen gelinge, sei der hohen Professionalität und Hingabe vieler Beteiligter geschuldet.  „Sie leisten jeden Tag unglaublich viel, um jungen Menschen mit Behinderung einen regulären Schulalltag zu ermöglichen“, sagte Prien. Schleswig-Holstein sei in der Vergangenheit sehr mutig vorangegangen – oft ohne die notwendigen personellen Voraussetzungen zu schaffen und ohne Antworten zu haben, wie mit besonders belasteten Situationen umgegangen werden könne. Prien: „Quantitativ ist die Inklusion bei uns also sehr breit aufgestellt. Aber qualitativ haben wir erheblichen Aufholbedarf.“

Aussender: Patricia Zimnik, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch