US-Standards verhindern Todesfälle bei Sepsis – Neue Behandlungsstandards in den Vereinigten Staaten verbessern Überlebenschancen

Blutentnahme: schnelles Handeln bei Sepsis (Foto: pixelio.de, RainerSturm)

New York, 10.09.18 – Bestimmungen legen im US-Bundesstaat New York fest, dass alle Krankenhäuser unter Einhaltung bestimmter Protokolle Erkrankungen wie eine schwere Sepsis oder einen septischen Schock den Behörden melden müssen. Laut einer Studie des New York State Department of Health http://health.ny.gov scheint diese Maßnahme nicht nur die medizinische Versorgung zu verbessern, sondern auch die Sterblichkeit bei einer der häufigsten Todesursachen im Zuge lebensbedrohlicher Erkrankungen zu reduzieren…

Gezieltes Intervenieren

Laut Forschungsleiter Mitchell M. Levy sterben Patienten, die in Übereinstimmung mit einer Reihe von Interventionen zur Therapie und Diagnose einer Blutvergiftung behandelt wurden, um 15 Prozent weniger wahrscheinlich als jene Betroffenen, bei denen dieser Standard nicht eingehalten wurde. Patienten, die diese Behandlungspakete erhielten, mussten außerdem kürzer im Krankenhaus bleiben. In Spitälern mit der größten Einhaltung des Drei-Stunden-Behandlungspakets war auch der Aufenthalt auf der Station fast drei Tage kürzer. In Krankenhäusern, die sich am strengsten an das Sechs-Stunden-Behandlungspaket hielten, war der Aufenthalt um mehr als einen Tag verkürzt.

Zur Sepsis kommt es, wenn der Körper mit einer überwältigenden Entzündungsreaktion auf eine Infektion reagiert. Eine schwere Sepsis kann zum Versagen eines oder mehrerer Organe führen. Ein septischer Schock in Form einer starken Sepsis, begleitet von einem extrem niedrigen Blutdruck, ist lebensbedrohlich. Die Studienautoren erinnern im „American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine“ daran, dass diese Bestimmungen teilweise deshalb zustande gekommen sind, weil 2012 mit Rory Staunton ein sonst gesunder zwölf Jahre alter Junge an den Folgen einer nicht diagnostizierten Sepsis gestorben ist.

Akzeptanz für Maßnahme

Während der Laufzeit der Studie stellte sich heraus, dass das Gesundheitspersonal die Behandlungspakete immer stärker einsetzte. Insgesamt wurden die Sepsis-Protokolle bei 81,3 Prozent der Patienten angewendet. Am häufigsten kamen sie in der Notaufnahme zum Einsatz. Die risikoadjustierte Sterblichkeit lag in dieser Patientengruppe bei 24,4 Prozent. Für Patienten, die nicht entsprechend behandelt wurden, lag sie bei 28,8 Prozent.

Aussender: pressetext, Moritz Bergmann
Redaktion: Torben Gösch