Das sind die besten Nachwuchsjournalisten 2018 – Internationaler Sonderpreis an ermordeten Journalisten Ján Kuciak

  • Über 100 Chefredakteure reichten Vorschläge ein
  • Preise in sechs Kategorien vergeben
  • Schwester von Ján Kuciak nimmt Internationalen Sonderpreis entgegen

Berlin, 03.05.18, Am Donnerstag, 3. Mai 2018, fand zum 27. Mal die Verleihung des Axel-Springer-Preises für junge Journalisten statt…

Vor rund 250 geladenen Gästen zeichnete die Axel Springer Akademie im Berliner Verlagshaus die besten Nachwuchsjournalisten aus. Der Axel-Springer-Preis wird mit drei Hauptpreisen in Gold, Silber und Bronze sowie zwei Exzellenz-Awards für investigative Recherche und kreative Umsetzung vergeben. Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein internationaler Sonderpreis verliehen, der die herausragende Arbeit eines jungen Journalisten oder Journalistenteams aus dem nicht-deutschsprachigen Raum würdigt. Die Gewinner des Axel-Springer-Preises 2018

GOLD:  Für ihre Reportage „Sex, Lügen und YouTube“, erschienen im Magazin „Reportagen“ im Mai 2017, erhielt Barbara Bachmann den Preis in der Kategorie Gold. Die 31-jährige rollt darin die tragische Geschichte über den Selbstmord der jungen Italienerin Tiziana Cantone auf, die sich das Leben nahm, nachdem sie Opfer von Cyber-Mobbing wurde.

SILBER:  Ann-Katrin Müller wurde für ihren Spiegel-Artikel „Vater unser“, erschienen im Januar 2018, über zwei Männer, die als Pflegekinder in die Obhut pädosexueller Männer gegeben wurden, mit „Silber“ ausgezeichnet.

BRONZE:  In der Kategorie „Bronze“ vergab die Jury dieses Jahr zwei Preise an Nachwuchsjournalisten. Preisträgerin Nora Gantenbrink erzählt in „Ein ganzes Leben“, erschienen in Stern im August 2017, die Liebesgeschichte eines Toiletten-Reinigungsteams in einer Diskothek. Johannes Böhme machte sich für seine Reportage „Sorgenkinder“, erschienen im SZ Magazin im Juli 2017, auf die Suche nach jenen verhaltensauffälligen Kindern, die er vor Jahren als Zivildienstleistender Tag für Tag zum Kindergarten gefahren hatte, und ging dabei der Frage nach, wie sich der soziale Hintergrund auf die Entwicklung der Kinder ausgewirkt hat.

KREATIVE UMSETZUNG:  Das Team 22 der Axel Springer Akademie wurde für die Podcast-Serie „ALYOM – Syriens Kinder, das Giftgas und wir“ mit dem Exzellenz-Award für kreative Umsetzung geehrt, der im Dezember 2017 auf SoundCloud, iTunes und Spotify erschienen ist.

INVESTIGATIVE RECHERCHE:

Stefanie Dodt erhielt für ihre ARD-Fernsehreportage „Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur“, erschienen im Juli 2017, den Exzellenz-Award für Investigative Recherche.

Marc Thomas Spahl, Direktor der Axel Springer Akademie, die den Preis vergibt: „In einer Zeit, die von Fake News und weltweit schwindender Pressefreiheit geprägt ist, wird Qualitätsjournalismus immer wichtiger. Mit dem Axel-Springer-Preis zeichnen wir die exzellenten Leistungen junger Reporter aus und wollen sie darin bestärken, unbeugsam für ihren journalistischen Auftrag einzustehen.“

Schwester von Ján Kuciak, und Peter Bárdy, Chefredakteur aktuality.sk, nehmen Internationalen Sonderpreis entgegen

Den erstmals verliehenen internationalen Sonderpreis erhielt der ermordete slowakische Journalist Ján Kuciak für seine Recherchen über Geschäftsverbindungen slowakischer Regierungsmitarbeiter und Unternehmer zur italienischen Mafia. Seine Schwester Mária Kuciaková sowie Peter Bárdy, Chefredakteur des Nachrichtenportals aktuality.sk, und weitere Redaktionskollegen nahmen den Preis persönlich entgegen. Unter den Gästen der Preisverleihung war auch der Botschafter der Slowakischen Republik, Dr. Peter Lizák.

Ján Kuciak war seit 2015 Redakteur im Investigativ-Team von aktuality.sk, das zu Ringier Axel Springer Slovakia gehört. Am 25. Februar 2018 wurde Ján Kuciak zusammen mit seiner Verlobten Martina Kusnírová tot in ihrem Haus in der Slowakei aufgefunden, sie waren von bislang unbekannten Tätern erschossen worden.

Die Mitglieder der diesjährigen Jury:

– Dunja Hayali, Sprecherin (Journalistin und Fernsehmoderatorin,
ZDF)
– Stefan Aust (Herausgeber WELT)
– Markus Grill (Berlin-Chef des Rechercheverbundes von NDR & WDR)
– Sabrina Hoffmann (Chefredakteurin BUSINESS INSIDER Deutschland)
– Prof. Dr. Wolf Lepenies (Publizist und Soziologie)
– Moritz Müller-Wirth, (Stv. Chefredakteur Die Zeit)
– Simone Panteleit (Radio und TV-Journalistin, Berliner Rundfunk
91.4)
– Niddal Salah-Eldin (Director of Digital Innovation WELT)
– Tarek Khello (freier TV-Journalist und als Preisträger des
Vorjahres rollierendes Mitglied)
Dotiert sind die Hauptpreise für junge Journalisten mit 10.000 Euro, 5.000 Euro, 3.000 Euro sowie je 5.000 Euro für die Exzellenz-Awards und den Internationalen Sonderpreis. Eingereicht werden konnten deutschsprachige Arbeiten von Volontären, freien Mitarbeitern und Redakteuren, die bei der Veröffentlichung nicht älter als 33 Jahre alt waren. Vorschlagsberechtigt waren Chefredakteure und Leiter von Journalistenschulen.

Über den Axel-Springer-Preis für junge Journalisten

Der Preis wurde 1991 vom Axel Springer Verlag und den Erben des Verlagsgründers gestiftet. Er wird von der Axel Springer Akademie jedes Jahr rund um den Geburtstag Axel Springers am 2. Mai vergeben. Zum Kuratorium gehören: Dr. Mathias Döpfner, Rowan Barnett, Barbara Groth, Marc Thomas Spahl, Dr. h. c. Friede Springer, Prof. Dr. h.c. Dieter Stolte, Sebastian Turner, Dr. Giuseppe Vita. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Axel-Springer-Preises.

Aussender: Freya Schulte-Wintrop, Axel Springer SE
Redaktion: Torben Gösch