LEHMKUHLEN, 26.03.18 – Für das landesweite Kooperationsprojekt „Jugend gestaltet nachhaltige Zukunft“ stehen in den kommenden drei Jahren insgesamt 500 000 Euro zur Verfügung. Gefördert wird das Projekt unter anderem von den 16 LAG AktivRegionen mit 320 000 Euro aus den sogenannten ELER-Mitteln…
Diese finanziellen Mittel stammen aus dem „Landesprogramm Ländliche Räume“, die vom Innenministerium verwaltet werden. Außerdem unterstützt die Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein (EKSH) das Projekt mit 130 000 Euro.
Zuwendungsempfänger ist das Institut für vernetztes Denken auf Schloss Bredeneek. Dort wurde das Projekt vorgestellt, in dessen Rahmen in den nächsten drei Jahren ein neues Format für Projektwochen an insgesamt 48 Schulen entwickelt, erprobt und optimiert werden soll, um:
- die Schüler/-innen dazu zu ermutigen, sich politisch mit eigenen Beiträgen zu
konkreten Herausforderungen in der eigenen Region (Heimat) zu engagieren und einzubringen (Bürgerpartizipation / Beteiligung) und - für die Themen (Regional-)Politik, Nachhaltigkeit und Vernetztes Denken zu sensibilisieren (Stärkung des Nachhaltigkeitsbewusstseins),
- sie zu befähigen, komplexe (Nachhaltigkeits-)Themen durch Einsatz des Vernetzten / Systemischen Denkens ganzheitlich reflektieren und eigenständig lösen zu können (Methodenvermittlung Vernetztes Denken)
- sie die entscheidenden Nachhaltigkeitszusammenhänge selbst erarbeiten und selbst entdecken zu lassen (entdeckendes statt rezeptives Lernen)
- um dabei insbesondere auch das eigenen Konsum- und Alltagsverhalten kritisch zu hinterfragen und zu verändern und somit die Lücke zwischen Wissen und Handeln zu schließen (Stärkung des Nachhaltigkeitshandeln)
Für Innenminister Hans-Joachim Grote – zuständig für die ländlichen Räume – ist dies ein außerordentlich wichtiges und hilfreiches Projekt:
„Das erklärte Ziel ist es, Änderungen in den Regionen herbeizuführen und konkrete Maßnahmen anzuschieben. Damit das gelingt, haben die Aktiv-Regionen die Auswahl der Fragestellungen eng begleitet und die Aufgaben an das „wahre Leben“ gekoppelt. Es wurden also Vorhaben entwickelt, die regional relevant sind. Vorhaben, an denen die jungen Menschen üben können, was es bedeutet, eine Veränderung in einem System herbeizuführen. Und eben erfahren, dass es auch hier bei uns in Schleswig-Holstein Raum für nachhaltiges Handeln gibt. Deshalb freue ich mich sehr über die umfangreiche Unterstützung.“
Auch für EKSH-Geschäftsführer Stefan Sievers ist das Projekt von großer Bedeutung: „In den nächsten drei Jahren werden sich viele junge Menschen in unserem Land mit aktuellen Fragestellungen, wie z.B. nachhaltiger Mobilität oder nachhaltiger Ressourcennutzung im ländlichen Raum auseinandersetzen. Die Ideen und Antworten der zukünftigen Erwachsenen können schon heute spannende Impulse für unser Zusammenleben liefern.“
Die Auswahl der Fragestellungen, die die Schülerinnen und Schüler bearbeiten werden, erfolgt in enger Absprache mit den AktivRegionen. Dies soll sicherstellen, dass Herausforderungen aus dem „wahren Leben“ in der Region und aus der Gedankenwelt der Jugendlichen, Ihrer Fragen und Wünsche, angegangen werden.
Ziel ist es, nicht für die Schublade zu arbeiten, sondern auch Änderungen herbeizuführen und konkrete Maßnahmen anzuschieben.
Die AktivRegionen sehen in diesem Projekt die Chance, junge Menschen für eine Zukunft auf dem Lande zu begeistern, sie in den Dörfern und kleinen Städten zu halten. Die Bedingungen, die die Jugendlichen dafür stellen, sollen gehört werden und, wo möglich, in die Landes-, die regionale und die örtliche Politik einfließen.
Dieses Projekt zeigt, dass in den AktivRegionen nicht nur die regionalen Probleme bearbeitet werden, sondern dass auch Fragestellungen, die das ganze Land betreffen, identifiziert werden und dass gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird. In diesem Fall geht es unter anderem um Stärkung und Ausbau der Jugendbeteiligung in der Regionalentwicklung und um die Verhinderung von Abwanderung aus den ländlichen Räumen.
Aussender: Dirk Hundertmark, Tim Radtke, Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration (SH)
Redaktion: Torben Gösch