Urteile gegen Ahmet Altan, Mehmet Altan und Nazli Ilicak zeigen erneut, dass die unabhängige Presse in der Türkei Opfer von Willkür und Repression bleibt

  • Sechs Angeklagte, unter ihnen die drei Journalisten, sind heute in der Türkei zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden
  • Dazu äußert sich Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland

    BERLIN, 16.02.2018 – „Heute, am Tag der Freilassung von Deniz Yücel, sind die Journalisten Nazli Ilicak und die Brüder Ahmet und Mehmet Altan von einem türkischen Gericht zu lebenslangen Haftstrafen unter verschärften Bedingungen verurteilt worden…

Diese Urteile verhöhnen rechtstaatliche Prinzipien und die Europäische Menschenrechtskonvention. Erst vor wenigen Wochen hatte das türkische Verfassungsgericht die Haft von Mehmet Altan für verfassungswidrig erklärt, untergeordnete Gerichte haben diese Entscheidung aber missachtet.“
„Die heutige Freilassung von Deniz Yücel ist ein positives Zeichen, doch die Urteile gegen die Journalisten am selben Tag erinnern auf dramatische Weise daran, dass es in der Türkei keine Presse- und Meinungsfreiheit mehr gibt. Die mehr als 100 weiteren inhaftierten Journalisten zeigen: Wer offen und kritisch berichtet, ist der Willkür der türkischen Behörden ausgesetzt und kann in keinster Weise auf faire Verfahren vertrauen.“

Taner Kılıç, der Vorstandsvorsitzende von Amnesty International in der Türkei, sitzt in Untersuchungshaft.
Er wird beschuldigt, „Mitglied einer terroristischen Organisation“ zu sein. Doch die erhobenen Vorwürfe sind absurd.

Fordern Sie seine sofortige Freilassung: amnesty.de/tuerkei

Aussender: AMNESTY INTERNATIONAL  Sektion der Bundesrepublik Deutschland e. V.
Redaktion: Torben Gösch