Lübeck-Moisling: Mit Nägeln präparierter Köder ausgelegt – PETA bietet 500 Euro Belohnung für Hinweise

Symbolbild: Giftköder sind eine große Gefahr. / © PETA

Lübeck / Stuttgart, 15.01.18 – Suche nach Tierquäler: Einer Polizeimeldung zufolge wurde am Freitagvormittag ein mit Nägeln präpariertes Wurststück auf einer Rasenfläche vor einem Mehrfamilienhaus in Lübeck-Moisling gefunden…

Die Polizei geht davon aus, dass mit diesem Köder Tiere verletzt werden sollten. Die Behörde ermittelt wegen einer Straftat nach dem Tierschutzgesetz und nimmt unter der Telefonnummer 0451 1310 Hinweise zu der Tat entgegen. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise, die ihn überführen, aus. Zeugen können sich ebenso telefonisch unter 01520 7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym.

„Der Täter muss schnellstmöglich gefasst werden, damit Vierbeiner in Lübeck wieder sorglos spazieren geführt werden können“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach § 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Der Täter muss sich außerdem darüber im Klaren sein, dass mit Gift oder gefährlichen Gegenständen präparierte Köder nicht nur für Hunde, Katzen und freilebende Tiere, sondern auch besonders für Kinder lebensbedrohlich sein können.“

Immer wieder legen unbekannte Täter gefährliche Köder in Lübeck aus. Im Juni 2016 starb ein Hund in einer Tierarztpraxis, nachdem er im Bereich Pilzweg in Lübeck-Kücknitz Giftköder gegessen hatte. Bereits im November 2016 mussten fünf Hunde nach einem Spaziergang im Bereich des Lisa-Dräger-Wanderweges aufgrund von Vergiftungserscheinungen tierärztlich behandelt werden. Ein Vierbeiner starb.

PETA hat gemeinsam mit Josera einen umfangreichen Giftköder-Ratgeber erstellt, der hier kostenlos als E-Book heruntergeladen werden kann.

Tierrechtsorganisation gibt Tipps für Hundehalter bei Vergiftungs-Gefahr…

Tipps für Erste-Hilfe-Maßnahmen: Besteht der Verdacht, dass ein Tier einen mit Gift oder gefährlichen Gegenständen gespickten Köder gegessen hat, muss umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden. Es besteht Lebensgefahr – das Tier kann an inneren Verletzungen qualvoll sterben. Bei Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Durchfall, starker Unruhe oder Apathie, einer gelblichen Verfärbung der Schleimhäute, blassem Zahnfleisch, großen Pupillen, Atembeschwerden oder Krämpfen muss ebenfalls umgehend der Tierarzt aufgesucht werden – denn Gift wirkt schnell. Der Hund sollte beruhigt und angeleint werden. Ein Maulkorb oder eine Maulschlinge darf nicht angelegt werden, da Erstickungsgefahr bei Erbrechen droht. Ist das Tier bereits bewusstlos, sollte es in die stabile Seitenlage gebracht und die Atemwege freigehalten werden. Für eine schnelle Diagnose ist es sinnvoll, eine Probe des Köders oder des Erbrochenen mit zum Tierarzt zu nehmen.

Fälle von Tierquälerei werden täglich in Deutschland aufgedeckt. Psychologen, Gesetzgeber und Gerichte sind sich mittlerweile einig, dass Gewalttaten an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Giftkoeder

PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit

Veganblog.de/2016/08/Melderegister-Giftkoeder-Berlin/

Das Video zur ersten Hilfe beim Hund:
PETA.de/Erste-Hilfe-für-den-Hund

Aussender: Judith Stich, PETA Deutschland e.V.
Redaktion: Torben Gösch