DAS WIRD MAN JA WOHL NOCH FRAGEN DÜRFEN! – DIE JUNGE ISLAM KONFERENZ GEHT IN SCHLESWIG-HOLSTEIN IN DIE DRITTE RUNDE

Kiel/Berlin, 10. Oktober 2017 – „Der“ Islam und „die“ Muslime tauchen immer wieder in den Debatten um Zuwanderung und Integration auf. Die Ablehnung von Muslim*innen steigt. Die Frage, wie wir uns ein Zusammenleben in unserer Einwanderungsgesellschaft vorstellen, wird zum Angelpunkt vieler Diskussionen…

Am vergangenen Wochenende startete bereits zum dritten Mal die Junge Islam Konferenz (JIK) in Schleswig-Holstein, eine Konferenz auf der Muslim*innen und Nicht-Muslim*innen aus Schleswig-Holstein konkret darüber diskutieren, wie vielfältig ihr Deutschland sein soll und welche Rolle sie selbst dabei einnehmen.

Die dritte Konferenz trägt das Motto „Das wird man ja wohl noch fragen dürfen!“ und steht im Zeichen der Debatten um Einwanderung und der zunehmenden Ablehnung gegenüber Muslim*innen in Deutschland. An insgesamt fünf Tagen (2. – 3. und vom 13. – 15. Oktober 2017) diskutieren die Teilnehmenden dazu gemeinsam mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis – darunter Özlem Nas (Bildungsreferentin von der SCHURA – Rat der islamischen Gemeinschaften Hamburg), Franz Lalowski (Islamwissenschaftler und Referent Migration und Flucht Diakonie Schleswig-Holstein) und Stefan Schmidt (Landesbeauftragter für Asyl und Zuwanderungsfragen Schleswig-Holstein).

Am 13. Oktober tagen die jungen Teilnehmenden im Flensburger Rathaus. Simone Lange, Oberbürgermeisterin der Stadt Flensburg: „Ich freue mich sehr, dass die Junge Islam Konferenz das Flensburger Rathaus als Ort für ihre Diskussionen gewählt hat. Junge Menschen, die sich Gedanken über die Zukunft unserer Gesellschaft machen und Wege für den toleranten Umgang miteinander diskutieren, haben jede Unterstützung verdient. Flensburg ist die Stadt in der Menschen aus 140 Nationen friedlich miteinander leben. Flensburg ist die Stadt des Dialogs und des Miteinanders. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse.“

„Unsere Konferenz bietet den Teilnehmenden faktenbasierte Wissensvermittlung zum Thema Islam und Muslime in Deutschland, persönliche Begegnungen auf Augenhöhe und interessante Perspektivwechsel, z.B. im Rahmen eines Planspieles. Das sind genau die Dinge, die wir auch gesamtgesellschaftlich brauchen, um die aktuellen Herausforderungen in einer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft zu bewältigen“, betont Nina Prasch, Leiterin der Jungen Islam Konferenz – Deutschland.

Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, die Debatte über Muslim*innen und „den Islam“ zu versachlichen und Vorurteile abzubauen sind die Ziele der Jungen Islam Konferenz. Ihre Fragen, Antworten, Ideen und Erkenntnisse aus der Konferenz bringen die Teilnehmenden mit hoher Motivation auch nach der Konferenz durch Veranstaltungen, Blog- oder Medienbeiträge in den Diskurs um eine offene und vielfältige Gesellschaft ein. Das junge und bundesweite Netzwerk der Jungen Islam Konferenz verzeichnet bereits über 500 Mitglieder und wächst weiterhin. „Die JIK ist mehr als eine Konferenz. Im Netzwerk kann man seine Gedanken austauschen und auch über alltägliche Probleme reden. Dabei geht es nicht nur um Islam und Muslime, sondern auch um Identifikation, Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt. Jeder von uns bringt einen bestimmten Background mit, welches das Netzwerk mitprägt. Damit können wir voneinander lernen, füreinander einstehen und besser für eine vielfältige Gesellschaft einstehen“, so Hakki Kaya, 24 Jahre, Teil des JIK Netzwerks.

Wie das Deutschland der Zukunft aussehen soll und wie unterschiedlich die Perspektive auf anstehende Integrationsaufgaben ausfallen kann, wird am zweiten Wochenende Thema eines Planspiels sein. Im Rahmen des Dialogforums greifen die jungen Teilnehmenden zudem ihre eigenen Fragen rund um das Zusammenleben in Schleswig-Holstein auf und finden eigene Antworten.

Über die Junge Islam Konferenz – Schleswig-Holstein: Die Junge Islam Konferenz ist ein Dialogforum und Multiplikator*innennetzwerk junger Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren. Als landesweites Forum bietet die Junge Islam Konferenz – Schleswig-Holstein religiösen und nicht-religiösen jungen Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte eine Plattform für Wissensgewinn, Austausch und Teilnahme an gesellschaftlichen Debatten zu islambezogenen Themen. Die Junge Islam Konferenz – Schleswig-Holstein ist ein Projekt der MUTIK gGmbH und der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, gefördert durch die Stiftung Mercator und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein. 2016 fand die Junge Islam Konferenz zum ersten Mal in Schleswig-Holstein statt. Das Projekt wird durch die Forschungsgruppe JUNITED unter der Leitung von Prof. Dr. Naika Foroutan im Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin wissenschaftlich begleitet.

Über die Junge Islam Konferenz – Deutschland: Die Junge Islam Konferenz – Deutschland ist ein Projekt der MUTIK gGmbH und der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator und wurde 2011 ins Leben gerufen. 2013 fand die erste Länderkonferenz in Berlin statt, 2014 folgte Hamburg als zweites Bundesland und 2016 Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Das Netzwerk der Jungen Islam Konferenz besteht mittlerweile aus mehr als 500 jungen Engagierten und wächst stetig. In den vergangenen Jahren haben sich die Teilnehmenden der Jungen Islam Konferenz auf vielfältige Weise in den Diskurs um eine offene und plurale Gesellschaft eingebracht: Sie trafen Politiker wie Joachim Gauck, sprachen mit politischen Entscheider*innen und Multiplikator*innen wie Sylvia Löhrmann (Vize-Präsidentin der Kultusministerkonferenz 2015) und Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Torsten Albig, initiierten Kampagnen und veranstalteten Aktionen wie Poetry Slams und Plakataktionen. Die Junge Islam Konferenz wird durch die Forschungsgruppe JUNITED im Berliner Institut für empirische Integrations-und Migrationsforschung (BIM) der Humboldt-Universität zu Berlin wissenschaftlich begleitet. Weitere Informationen unter www.j-i-k.de

Aussender: Thomas Schunck, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur (SH)
Redaktion: Torben Gösch