Heiligen-Geist-Hospital: Veranstalter sagt Weihnachtsmarkt ab – Marode Dachbalken beeinträchtigen Sicherheit – Lösungsvorschläge der Stadt abgelehnt

Lübeck, 16.08.17 – Im Zuge der Sanierungsarbeiten im Langhaus des Heiligen-Geist Hospitals wurde Anfang Juli 2017 festgestellt, dass die aus dem 13. Jahrhundert stammende Holzkonstruktion fortgeschrittene Schäden im Bereich der Deckenbalkenauflager aufweist. Aufgrund des hohen Schadensausmaßes ist eine gesicherte Tragfähigkeit nicht mehr gegeben…

Nach intensiver Erörterung des Schadensbildes und möglicher Folgen sind die Stiftung Heiligen-Geist-Hospital als Bauherr des Projektes, das Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck und das beauftragte Architekturbüro zu der Auffassung gekommen, dass es mit Blick auf die vorgefundenen Schäden aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht verantwortbar ist, den letzten Bauabschnitt bis zum Januar 2018 , also bis zur ohnehin geplanten Einrüstung, ohne Abstützung und Schutzgerüst zu belassen. Deshalb soll zur Sicherung im westlichen Bereich ein Raumgerüst aufgestellt werden.

Die Hansestadt Lübeck befindet sich seit dem Bekanntwerden des Zustandes mit der Stiftung Heiligen-Geist-Hospital und dem Verband Frau und Kultur e.V. im engen Dialog, um Lösungen zu erarbeiten, die eine möglichst störungsfreie Nutzung des Heiligen-Geist-Hospitals für den Weihnachtsmarkt ermöglichen sollen.

Mit dem Raumgerüst hätte der jährliche Weihnachtsmarkt im Heiligen-Geist-Hospital zu Weihnachten mit Nutzungseinschränkungen und zusätzlichen Brandschutzanforderungen stattfinden können. Das Raumgerüst ist optisch deutlich sichtbar.

Eine weitere Lösungsmöglichkeit wäre die Anordnung von Schwerlaststützen unter jedem schadhaften Deckenbalken direkt neben den Außenwänden. Diese Lösung wurde verworfen, da die Lasten im Fußbereich der Stützen nicht von der darunterliegenden Keller-Gewölbedecke aufgenommen werden können.

Vor diesem Hintergrund erarbeitete im Auftrag des Bürgermeisters das baubegleitende Gebäudemanagement der Hansestadt Lübeck einen weiteren Lösungsvorschlag, der dem Verband Frau und Kultur e.V. unterbreitet wurde: Unter dem Schutz des Gerüstes wird an jedem Holzbalkenauflager eine Verstärkung in Stahlbauweise angebracht. Dabei wären, je nach Schadensumfang, bis zu 16 Holzbalken beidseitig einzubeziehen. Das jetzige Raumgerüst hätte dann für den Zeitraum der Veranstaltung vollständig abgebaut werden können, so dass es zu keinen Nutzungseinschränkungen für den Weihnachtsmarkt gekommen wäre. Dabei wären jedoch Mehrkosten in Höhe von rund 273 000 Euro angefallen, die die Stadt bereit war zu übernehmen. Nach dem Weihnachtsmarkt wäre das derzeit bestehende Raumgerüst wieder zur Abfangung der Deckenbalken aufgestellt worden, die Stahlprofile demontiert und die endgültige Sanierung unter Aspekten des Denkmalschutzes weitergeführt worden.

Der Verband Frau und Kultur e.V. hat sich nunmehr dazu entschieden, die von der Hansestadt Lübeck unterbreiteten Lösungsvorschläge nicht anzunehmen und den Kunsthandwerkermarkt im Heiligen-Geist-Hospital in diesem Jahr abzusagen. Die Hansestadt Lübeck respektiert diese Entscheidung und freut sich auf die Durchführung des 50. Weihnachtsmarktes im dann sanierten Heiligen-Geist-Hospital im Winter 2018.

Die vom Bereich Soziale Sicherung geplante Ausstellung „Herbstmarkt der Hobbykünstler“, die für Ende Oktober 2017 geplant war, muss leider aus denselben Gründen in diesem Jahr ausfallen.

Aussender: Presseamt Lübeck
Redaktion: Torben Gösch