Wissenschaftsministerin Kristin Alheit zieht Zwischenbilanz: Flüchtlingsprogramm „hervorragend gestartet“

KIEL, 04.04.17 – Um ein Angebot für studieninteressierte Flüchtlinge zu schaffen, hat die Landesregierung unter dem Arbeitstitel „Studienchancen für Flüchtlinge: Talente für unser Land“ bereits Anfang 2016 ein Maßnahmenpaket zur Integration und Förderung qualifizierter Flüchtlinge an Hochschulen gestartet. Es ist mit insgesamt fast 9 Millionen Euro bis 2019 hinterlegt…

Das Programm soll den Zugang ermöglichen und auf das Studium vorbereiten, zudem werden Informations- und Unterstützungsangebote sowie die Sprachförderung ausgeweitet. Wichtiger Baustein in dem Konzept ist der Ausbau des Studienkollegs an der Fachhochschule Kiel um zunächst bis zu 60 Plätze. Wissenschaftsministerin Kristin Alheit informiert sich bei einem Besuch des Studienkollegs über den Stand der Entwicklung und die Erfahrungen der Absolventinnen und Absolventen und zog eine positive Zwischenbilanz.

„Es freut mich, dass das Studienkolleg und die Unterstützungsangebote für Flüchtlinge so große Resonanz gefunden haben. Schleswig-Holstein hat frühzeitig und flexibel reagiert und mit dem Programm ‚Studienchancen für Flüchtlinge: Talente für unser Land‘ den Studienzugang gefördert und die Qualität gesichert“, sagte Wissenschaftsministerin Kristin Alheit. „Das Programm ist hervorragend angelaufen und wird fortgesetzt. Hochschulen sind der richtige Ort für Nachwuchsförderung unter Flüchtlingen, es gibt inzwischen differenzierte, hochqualifizierte Angebote. Davon profitieren alle – und so kann Integration gelingen: Die jungen Menschen erarbeiten sich Qualifikationen und damit eine Perspektive. Unsere Hochschulen gewinnen an Vielfalt und Internationalität.“ Die Landesregierung habe die Entwicklung realitätsnah eingeschätzt, so Alheit weiter.

„Die Fachhochschule Kiel konnte mit ihrem bestehenden Studienkolleg zeitnah auf die Herausforderung reagieren und freut sich nach Abschluss des Vorbereitungsjahres auf ihre künftigen Studierenden, die schon heute eine Bereicherung unseres Campus sind“, sagte Professor Udo Beer, Präsident der Fachhochschule.

Seit Beginn des Semesters besuchen 31 Flüchtlinge das Studienkolleg; die 29 jungen Männer und zwei Frauen stammen vor allem aus Syrien, Afghanistan und Eritrea sowie dem Iran und Irak. Um die zusätzlichen Kollegiatinnen und Kollegiaten aufnehmen zu können, stockte das Studienkolleg sein Angebot von bislang vier auf aktuell sechs Kurse auf. Die Hochschule errichtete kurzfristig ein Verfügungsgebäude aus Containern, in denen das Kolleg vier Unterrichtsräume nutzen kann. Verteilt auf alle Kurse und Semester bereiten sich die Flüchtlinge nun in den beiden Schwerpunkten Technik sowie Wirtschaft und Soziales auf ein Studium an einer Fachhochschule vor.

Das Studienkolleg ermöglicht Studienbewerbern mit ausländischen Bildungsnachweisen, die in Deutschland keinen direkten Hochschulzugang eröffnen, durch den Besuch eines zweisemestrigen Kurses mit abschließender Feststellungsprüfung (FSP) eine Hochschulzugangsberechtigung für die Fachhochschulen. Alheit lobte das Engagement der Hochschulen im Land: „Unsere Hochschulen haben für die Integration von Flüchtlingen viel getan und dabei eine erstaunliche Kreativität an den Tag gelegt. In Kiel, Lübeck und Flensburg sind Vorzeigeprojekte entstanden.“

Ein weiteres Element neben dem Studienkolleg ist die Studienvorbereitung an den Universitäten: Seit Sommer 2016 fanden zum Beispiel an der Christian-Albrechts-Universität Kiel Hunderte von Beratungsgesprächen statt. Es gibt aktuell 122 Teilnehmer der Intensivkurse zur Studienvorbereitung teilnehmen.

Aussender: Frank Lindscheid, Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung (SH)
Redaktion: Torben Gösch