KIEL. Die Modernisierung der Seehundstation Friedrichskoog wird weiter vorangetrieben. So erhält die Station für den Neubau eines Forschungsbeckens einen Förderbescheid des Landes in Höhe von 570.000 Euro. Dies teilte das Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume heute (27. Dezember 2016) mit…
Die Förderung des Forschungsbeckens ist Teil der durch das Land für den Um- und Ausbau der Seehundstation Friedrichskoog bereitgestellten 6,5 Millionen Euro Fördergelder. Der Bau des Beckens ist die erste der umfangreichen Baumaßnahmen und wird voraussichtlich im März beginnen.
„Mit dem Aus- und Umbau unterstützen wir nicht nur die Entwicklung der Seehundstation, sondern auch die der Gemeinde Friedrichskoog. Die Gemeinde erhält so einen deutlichen Impuls zu einer nachhaltigen touristischen Entwicklung. Denn die Seehundstation ist ein Besuchermagnet, ihre Erweiterung wird die Anziehungskraft des Ortes steigern“, sagte Schleswig-Holsteins Umweltminister Robert Habeck.
In der Seehundstation werden pro Jahr etwa 300 Seehunde aufgenommen, gepflegt, aufgezogen und wieder ausgewildert. Nur die Seehunde und Kegelrobben im Forschungsbecken bleiben dauerhaft in der Station. Dort können Wissenschaftler verschiedene Forschungsprojekte durchführen. Das Becken dient dabei etwa zur Weiterentwicklung und Erprobung telemetrischer Sendereinheiten und Fahrtenschreibern. Die Entwicklung neuer Sensoren unter Verwendung modernster Technik bietet die Möglichkeit, das Verständnis für marine Säugetiere enorm zu steigern. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte, wie in der Vergangenheit z.B. zum Hörvermögen oder Immunsystem der Robben, werden in der Station allgemein verständlich für die Besucherinnen und Besucher präsentiert.
Dieses erfolgreiche Konzept der Kombination von Information, Aufzucht und Forschung soll auch mit dem Aus- und Umbau der Seehundstation weiter verfolgt werden. Dafür laufen die Planungen auf vollen Touren.
Hintergrund
Ideelle Träger der Seehundstation sind der Landesjagverband und die Gemeinde Friedrichskoog. Die Station besteht seit 1985. Pro Jahr werden ca. 300 Tiere aufgenommen. Der Umbau der Station ist nötig, da die Gebäudesubstanz in vielen Teilen nicht mehr den heutigen Standards hinsichtlich Energieeffizienz und Barrierefreiheit entspricht. In den letzten 31 Jahren sind immer wieder Um- und Anbauten in kleinen Schritten erfolgt. Um betriebliche Abläufe und die Besucherführung zu verbessern, bedarf es eines geschlossenen Konzepts für die Weiterentwicklung. Dafür wurde in einem Architektenwettbewerb Ende 2015 das beste Realisierungskonzept gesucht. Sieger des Wettbewerbs ist das Hamburger Architekten-Team von bof Architekten, studio urbane landschaften, Ramboll IMS sowie „m+p beratende Ingenieure.
Aussender: Nicola Kabel, Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (SH)
Redaktion: TG