Ein Tier sollte man sich nur ganz bewusst zulegen; als Überraschungsgeschenk zu Weihnachten ist es absolut ungeeignet – darauf weist der Deutsche Tierschutzbund hin. Ein niedlicher Welpe oder ein kleines Kätzchen sorgen am Weihnachtsabend zwar oft für Begeisterung, aber was mit großer Freude beginnt, endet schnell im Tierheim, sobald sich die neuen Halter mit den tatsächlichen Ansprüchen des Tieres konfrontiert sehen…
Die Tierschützer empfehlen daher grundsätzlich, sich vor der Anschaffung intensiv mit der Tierart zu befassen. Aufgrund der oft trubeligen Weihnachtszeit sollte man ein neues Heimtier aber in jedem Fall besser erst nach den Weihnachtstagen aufnehmen.
„Ein Tier ist kein Pullover und kein Spielzeug, keine Sache, die ich einfach umtauschen kann, wenn sie nicht passend ist oder nicht gefällt“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Mit einem Tier übernimmt man die Verantwortung für ein Lebewesen – und muss auch bereit sein, diese zu tragen, solange das Tier lebt.“ Eltern muss dabei klar sein, dass ein Kind nie allein die Verantwortung für ein Tier übernehmen kann. Oft bemerken Eltern zu spät, dass ein Großteil der Versorgung – das Füttern, das Säubern des Geheges oder das Gassi gehen – an ihnen hängen bleibt. Schnell landen Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen dann im Tierheim – oft auch erst im Laufe des folgenden Jahres, wenn Urlaubspläne, unerwartete Kosten oder die bis dahin unbekannten Anforderungen an eine artgerechte Haltung die Freude über das neue Familienmitglied vergehen lassen. „Jedes Jahr nehmen die uns angeschlossenen Tierheime fast 300.000 neue Tiere auf – viele davon wurden unüberlegt angeschafft, oftmals auch zu Weihnachten“, sagt Schröder.
Die Tierschützer raten deshalb dazu, ein mögliches tierisches Geschenk vorab mit dem Beschenkten zu besprechen, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Mit Kindern sollte man im Vorfeld gemeinsam überlegen, welche Tierart am besten geeignet ist bzw. in die Familie passt. Dazu gehört auch die Frage, ob alle Rahmenbedingungen stimmen und ob die arteigenen Bedürfnisse des Tieres erfüllt werden können. Ein erster Gang lohnt sich dann immer ins Tierheim wo viele Tiere auf ein neues, liebevolles Zuhause warten. Auch wenn man nach Bedenken aller Für und Wider sicher ist, dass ein Tier ins eigene Leben oder das Leben der Familie passt, sollte ein Tier möglichst nicht zur Weihnachtszeit aufgenommen werden. Der Trubel und die Hektik während der Vorweihnachtszeit und der Feiertage erschweren es dem Neuzugang, sich in aller Ruhe an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Als Alternative eignet sich als Weihnachtsgeschenk beispielsweise Fachliteratur, mit der sich der angehende Tierhalter über die Bedürfnisse seines zukünftigen Tieres informieren kann.
Infos zur Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen“ des Deutschen Tierschutzbundes unter: www.tierheime-helfen.de
Aussender: Deutscher Tierschutzbund e.V.
Redaktion: TG