Kiel: Baubeginn bei der Sanierung und denkmalgerechten Wiederherstellung des Topfhauses im Alten botanischen Garten

Die Baumaßnahmen zur Sanierung und denkmalgerechten Wiederherstellung des sogenannten Topfhauses im Alten botanischen Garten haben begonnen. Das Topfhaus ist der backsteinerne, 31 Meter lange und 5 Meter breite, 1884/85 errichtete Kernbau einer ursprünglich größeren Gewächshausanlage im Alten botanischen Garten in Kiel…

Die Glasanbauten wurden 1984 abgerissen, so dass nur dieser Kernbau, ursprünglich noch mit Gärtner- und Heizerwohnung, mit Umtopfräumen sowie einem vollen Kellergeschoss erhalten geblieben ist. Später wurde das Gebäude verschiedenen Nutzungen zugeführt. Heute steht es leer. Zusammen mit den wenigen anderen noch erhaltenen Universitätsgebäuden im Bereich des Alten botanischen Gartens gehört das Topfhaus zu den herausragenden historischen Dokumenten der nationalstaatlichen Entwicklung Preußens zum Deutschen Kaiserreich in der Provinz Schleswig-Holstein. Es ist seit Anfang der 1990er Jahre als besonderes historisches, künstlerisches und städtebauliches Kulturdenkmal in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen.

Dank einer großzügigen, finanziellen Förderung zur Sanierung und denkmalgerechten Wiederherstellung des Topfhauses aus Mitteln der Denkmalpflege – Denkmalschutzsonderprogramm III der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien (200.000 €) und des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein (ebenfalls 200.000 €) konnte mit den notwendigen Maßnahmen nun begonnen werden.

Vorausgegangen war die Gründung der „Stiftung zur Erhaltung und Förderung des Topfhauses im Botanischen Garten Kiel“, kurz „Topfhaus-Stiftung Kiel“ genannt sowie die eigentumsrechtliche Übertragung der Liegenschaft „Topfhaus und Pavillon“ vom Land Schleswig-Holstein auf die v.g. „Topfhaus-Stiftung Kiel“.

In einer ersten Phase ist vorgesehen, durch geeignete bauliche Maßnahmen die Substanz des denkmalgeschützten Gebäudes zu sichern.

Dazu werden die geklinkerten Massivaußenwände repariert (teilweise Austausch von Steinen, Erneuerung von Verfugungen, Rückbau von Fensteröffnungen, Überarbeitung von Leibungen usw.). Außerdem wird das Dach unter Beachtung denkmalrechtlicher Vorgaben vollständig erneuert. Mittelfristig soll das Dach mit geeigneten Pflanzen begrünt werden. Außerdem werden die Fenster und Außentüren, die Treppenaufgänge und schmiedeeisernen Geländer ebenfalls nach historischen Plänen wieder neu hergestellt.

In einer zweiten Phase sollen dann die Innenwände und Decken insbesondere im Erdgeschoss saniert werden. Außerdem ist vorgesehen, das Gebäude mit einer barrierefreien WC-Anlage, einer kleinen Teeküche sowie einem Büroraum auszustatten. Die Kosten hierfür wurden bisher noch nicht verbindlich ermittelt. Eine Realisierung dieser zweiten Phase erfordert jedoch weitere Geldmittel in nicht unerheblicher Größenordnung. Das Ziel ist eine Fertigstellung der Gesamtanlage bis Ende 2018.

Das Topfhaus soll als denkmalgeschützte Anlage nach seiner Sanierung dauerhaft erhalten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es bietet sich an, das Gebäude dann incl. der unmittelbar benachbarten Gartenanlage für kulturelle Veranstaltungen aller Art zur Verfügung zu stellen.

Zuwendungen Dritter sind hierfür jedoch erforderlich und daher selbstverständlich hoch willkommen.

Weitere Informationen erhalten Interessierte auf Anfrage unter guenter.horstmann@gmail.com.

Aussender: Günter Horstmann, Topfhaus-Stiftung Kiel
Redaktion: TG