Am frühen Freitagmorgen (29.07.2016) wurden die Leinen des am Travemünder Ostpreußenkai liegenden Segelschiffes „Mare Frisium“ von unbekannten Tätern losgeworfen. Die Polizei sucht Zeugen. Den Ermittlungen der Wasserschutzpolizei zufolge war der zirka 50 Meter lange Passagiersegler mit sechs Leinen festgemacht. Den unbekannten Tätern war es zum Glück nur gelungen, vier der sechs Leinen loszuwerfen, so dass das 1916 gebaute Schiff noch von zwei Leinen, der Vor- und der Achterspring, gehalten werden konnte…
Die Tatzeit lässt sich den Ermittlern der Wasserschutzpolizei zufolge auf den Zeitraum von 01.30 Uhr bis 06.20 Uhr eingrenzen. Die unbekannten Täter müssen das Schiff zumindest betreten haben, um die Vorleinen loszuwerfen. Die Achterleinen konnten von der Pier aus losgeworfen werden. Die Vor- und Achterspring konnten dann offenbar schon nicht mehr losgeworfen werden, weil das Gewicht des Schiffes in die Leinen zog.
Das Loswerfen der Vor- und Achterleine hätte aufgrund verschiedener Umstände, zum Beispiel schon durch den Sog eines vorbei fahrenden Schiffes, zur Folge haben können, dass die verbliebene Vor- und Achterspring gebrochen und das Schiff in Richtung Fahrwasser getrieben wäre. Im schlimmsten Fall hätten dabei Personen verletzt, andere Schiffe, Boote oder Anlagen von bedeutendem Wert beschädigt werden können.
Die Wasserschutzpolizei weist darauf hin, dass das Loswerfen von Schiffen kein Kavaliersdelikt ist und in jedem Fall strafrechtliche Ermittlungen nach sich zieht.
Etwaige Zeugen, die zu den Vorfällen im fraglichen Zeitraum sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter 04502 – 86 28 30 mit der Wasserschutzpolizei in Travemünde oder mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Aussender: Polizeidirektion Lübeck, Dierk Dürbrook
Redaktion: TG