Berlin/Griechenland, 26. Mai 2016. Save the Children, die weltweite größte Kinderrechtsorganisation, ist über die verheerende Situation nach der begonnenen Räumung des Flüchtlingslagers in Idomeni besorgt und mahnt eine schnelle Verbesserung zum Wohl der Kinder an…
„Die Familien haben in den neuen Camps kaum Essen und Wasser bekommen, dafür nur vier unfassbar dreckige Toiletten vorgefunden für fast 200 Menschen“, berichtet Amy Frost, Mitarbeiterin von Save the Children in Griechenland. „Unser Team ist in einem Camp im Norden Griechenlands aktiv und tut alles, um den Mangel in der Grundversorgung auszugleichen“, so Frost, „Die Flüchtlinge berichteten, dass sie in Zelten auf nacktem Betonboden schlafen müssen, nur Decken seien vorhanden – und das alles passiert mitten in Europa. Diese Umstände sind unmenschlich und völlig inakzeptabel.“
„Das alles hätte verhindert werden können. Durch bessere Organisation und Kooperation hätte man die Umsiedlung besser vorbereiten, die Lager besser ausstatten und so auch Schutz für Kinder und ihre Familien besser gewährleisten können“, ergänzt Frost. „Für viele Menschen ist die Umsiedlung eine weitere schreckliche Erfahrung, nachdem sie schon Monate und manchmal Jahre im Krieg gelebt haben und diesem nur unter größten Gefahren in Richtung Europa entkommen sind.“
Save the Children ist mit griechischen Regierungsvertretern im Gespräch, um die Situation für die Menschen zu verbessern. „Wir drängen auf eine bessere Koordination zwischen Behörden und weiteren Akteuren in der Humanitären Hilfe – damit insbesondere Kinder und ihre Familien eine grundlegende Versorgung bekommen, die sie so dringend brauchen“, sagt Frost. „Zudem fordern wir die Behörden auf, die Menschen bei der Umsiedlung zu registrieren, damit sie einfach wiederzufinden sind, falls Familien getrennt werden.“
„Wir haben große Sorge, dass Kinder jetzt, in dieser unübersichtlichen und wenig koordinierten Situation, der Gefahr von Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt sind, vor allem die unbegleiteten Kinderflüchtlinge. Sie alle müssen geschützt werden.“ Save the Children fordert darüber hinaus, dass den Menschen in allen Camps Zugang zum Asylverfahren, zu rechtlichem Beistand und zu Übersetzern ermöglicht wird.
Während der vergangenen vier Monate lebten zwischen 9.000 und 14.000 Flüchtlinge und Migranten im Camp in Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze – rund 40 Prozent von ihnen sind Kinder.
Aussender: Save the Children Deutschland e.V., Claudia Kepp
Foto: (c) Save the Children
Redaktion: TG