Schleswig-Holstein stellt erste Weichen für einen fahrscheinlosen Nahverkehr für Touristen

KIEL. Mit einer Änderung des Kommunalabgabengesetzes hat die Landesregierung heute (24. Mai) den Weg für ein Modellprojekt geebnet, dass Urlaubern in Schleswig-Holstein bald eine kostenlose ÖPNV-Nutzung ermöglichen soll. „Wir sind im ersten Schritt dabei, für die Tourismus-Regionen an der Westküste aus der Kurabgabe eine Gästekarte zu entwickeln, die unseren Urlaubern dann die Gratis-Nutzung von Bus und Bahn erlaubt“, sagte Wirtschafts- und Verkehrsminister Reinhard Meyer…

Denn die vom Innenministerium vorbereitete Gesetzesänderung mache es künftig Gemeinden möglich, einen Teil ihrer Einnahmen aus der Kurabgabe für dieses Angebot einzusetzen. An dem Westküsten-Modellprojekt beteiligen sich die lokalen Tourismusorganisationen Dithmarschen, St. Peter-Ording und Eiderstedt sowie Husum, Nordstrand, Büsum und Friedrichskoog.

Wie Meyer weiter sagte, habe die so genannte Konus-Card im Schwarzwald bei dem Projekt als Vorbild gedient. Langfristig sei das Ziel, dass Touristen künftig mit ihrer Kurkarte den öffentlichen Personennahverkehr in ganz Schleswig-Holstein und in Hamburg nutzen können. Der Gesetzentwurf geht nun in die so genannte Verbandsanhörung. Nach Verabschiedung durch den Landtag kann das Gesetz dann spätestens am 1. Januar 2017 in Kraft treten. Parallel wird das Projekt in Zusammenarbeit mit den Kommunen und den Verkehrsträgern inhaltlich konkretisiert, so dass es im ersten Quartal 2017 an den Start gehen kann.

„Mit diesem Vorhaben macht das Land einen wichtigen Schritt für eine zukunftsweisende und umweltfreundliche Entwicklung unseres Tourismus im echten Norden“, sagte der Minister. Zudem könne auf diese Weise die Kurkarte deutlich aufgewertet und somit auch die Akzeptanz der Kurabgabe erhöht werden.

Aussender: Harald Haase, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie (SH)
Redaktion: TG